Wie kommt man an Modelle in 1:50 nach Fahrzeugen aus der frühen Nachkriegszeit?

Nach dem zweiten Weltkrieg lag Deutschland in Schutt und Asche. Infrastruktur und Wirtschaft waren totgebombt von den Alliierten. Eisenbahn und Straßen, Brücken und Verbindungswege unterbrochen. Und die Wehrmacht hatte, was nur irgend ging an Transportkapazitäten, als kriegswichtig requiriert. Dazu gehören auch alle Nutzfahrzeuge, denen sie habhaft werden konnnte. So gab es, als es 1945 nach der Kapitulation wieder ans Auf- und Wegräumen der Trümmer ging, kaum brauchbare Fahrzeuge. Die meisten waren im Krieg geblieben und zerstört. Nur wenige Exemplare waren erhalten geblieben und so reichten die Strecken der Trümmerbahnen, Schmalspurbahnen, von den Innenstädten bis weit vor die Tore derselben.

Wer sich für diese raren Fahrzeuge heute technikgeschichtlich interessiert und solche Modelle gerne in seiner Sammlung hätte, wird im Maßstab 1:50 kaum bis gar nicht fündig werden. Er wird sich hart tun, entsprechende Modelle in seine Sammlung zu integrieren , in diesem Maßstab. Da ist das Angebot in 1:87 deutlich besser. Zwar bietet GMTS in der Reihe “Golden Oldies” ein Modell des SS100 mit Tieflader an, aber das war´s dann auch. Alle weiteren Vorbilder der Modelle des Herstellers sind älteren Datums. Was also tun?

Bei den übrigen Modellautoherstellern wie Solido, Corgi, Verem u. a. sieht es nicht viel besser aus. Hier gibt es nur wenige Modelle die tatsächlich im Maßstab 1:50 sind, wie der Kaiser Jeep von Solido, den man entsprechend nachbearbeiten und umbauen kann. Und dann bleibt einem eigentlich nur der Selbstbau.  Wobei einem klar sein muss, dass die Vorbilder eigentlich Fahrzeuge aus der Vorkriegszeit sind.

Stöbert man mal bei den Angeboten an Kunststoffbausätze aus dem Militärbereich kann man,  sofern man das selbst Um-und Zusammenbauen nicht scheut, noch das eine oder andere Modell der Sammlung beifügen. Das habe ich vor zwei Jahren gemacht, ich habe gestöbert und wurde fündig!

Tamiya bietet ein interessantes Modell der Hanomag SS 100 Zugmaschine in 1:48 an. Das Modell gibt in zwei Varianten, solo und mit einer V2 Rakete mit Anhänger. Solche Zugmaschinen waren in den 1950/60-igern in Nürnberg bei einer Firma, die Gußasphalt verarbeitete, zum Ziehen der Kocheranhänger, in denen der Teer gekocht und flüssig gehalten wurde, eingesetzt. Aber nicht nur als kurze Zugmaschine gab es den SS100, es gab auch eine LKW-Variante mit Pritsche von dem Fahrzeug, mit und ohne Doppelkabine. Ich erinnere mich, dass so eine Doppelkabine bei einer Gerüstbaufirma eingestellt war. Der LKW läßt sich mit Evergreen Profilen gut aus der Zugmaschine ableiten, und wenn man die Kabine kürzt wird eine 3. Variant möglich…

Und dann gab es in den ausgehenden 40-iger und 50-iger Jahren bei Baufirmen zivilisierte Militär LKW, von den Besatzungsmächten abgegeben an die Firmen zum Wiederaufbau. Sie fanden sich in den 50iger und 60iger Jahren, mit Kippern entweder zu Bau-LKW´s umgebaut, oder diese hatten sie ursprünglich schon aufgebaut.

Dreiachser des Militär von GMC (Kaisr Jeep, Solido )und White (Tamiya Bausatz 1:48) und anderen ausländischen Herstellern fanden sich auch bei Fuhrunternehmen wieder. Entsprechend gestaltete Modelle von Solido, Tamiya, Airfix und anderen können eine Sammlung ergänzen und bereichern. Die Firma Schmidbauer hatte solche mit Kranaufbauten und für Schwer- und Großraumtransporte im Einsatz. Allerdings, diese Gestaltung muss man selbst vornehmen. Es macht Spaß immer mal zu sehen, was auf dem Sektor angeboten wird, vom Bau der Bausätze ganz zu schweigen.

Von Tamiya gibt es hier sogar eine kleine Planierraupe in 1:48. Vorbild ist eine Komatsu Raupe G 40.

Besser wird es dann, wenn es um die 1960iger Jahre geht. Angefangen beim Wiking 1:50 Rundhauber, über Siku mit Rundhauber Feuerwehr und Merceds Rundhaber, bis Solidos Saviem und Wilheme, über Golden Oldies mit Krupp, Büssing und Co und Conrad mit Magirus Eckhauber und NZG´s Scania und Kaelble-Modellen reicht hier die Palette.  Diesen wiedme ich aber einen extra Beitrag.