Walzen gibt es als Modelle jede Menge. Große, kleine, von Bomag, Hamm, Zettelmeyer, ingersoll, Case, Albaret, und,und, und, aber kaum Gummiradwalzen. Was ist eigentlich die Aufgabe einer Walze? Was passiert beim Walzen mit dem Asphalt?
Gut kann man das sehen, wenn man selbst bäckt. Der Teig, den man auswallt, wird dabei erst einmal durch den gleichmäsigen Druck verdichtet und durch das Walken schließen sich die Poren. Überträgt man das auf den Asphalt, so verdichtet die Walze den warmen Asphalt, macht ihn damit tragfähiger und gleichzeitig drückt sie das Bitumen stärker in die Zwischenräume zwischen das Füllmaterial im Asphalt, die Masse wird homogener. Verwendet man nun zusätzlich zur Stahlbandage eine Gummiwalze erhöht sich dieser Walkeffekt, die Poren schließen sich leichter, der Asphalt wird dichter, die Fahrgeräsche und damit der Lärm geringer. Wasser fließt oberflächlich auch schneller ab, da sich in den kleineren Poren weniger Wasser halten kann.
Diese Feststellungen haben dazu geführt dass heute vielfach im Straßenbau Kombiwalzen Verwendung finden, eine Seite mit Stahlbange und eine mit Gummirädern bestückte Walze. Um entsprechend gute, oder bessere Ergebnisse beim Walzen zu erzielen, lassen sich diese Geräte häufig zusätzlich balastieren.
Eigenartigerweise gibt es aber kaum Modelle von Gummiradwalzen oder kombinierten Walzen. Außer einer vor Jahrzehnten gemachten Albaret-Walze von Conrad, die nach Üernahme von Albarat durch Caterpillar nochmals statt in grün/weiß nun in Cat-gelb aufgelegt wurde, und einer zweiten Alabaret Walze, die es über die AIPIOTEC gab, gibt es meines Wissens kein weiteres Modell einer Kombiwalze bzw. einer Gummiradwalze. Hier ist man absolut auf den Selbstbau angewiesen.
Ich habe mich dazu entzschlossen neben der im erste Beitrag gezeigten Kombiwalze, die aus einer HD 90 von Siku mithilfe von Rädern einer beschädigten Albaret Walze entstand, und der ebenfalls mit Albaret Rädern im Eigenbau entstandene Clark-Scheid-Walze, zwei weitere Walzen auf Basis Siku zu bauen. Entstanden ist eine Hamm Kombiwalze auf der Basis einer DV 10 mit einer Seite als Gummiradwalze und einer mit Stahlbandage und aus einer HD 90, beidseitig mit Gummirädern bestückt.
Wie habe ich die Gummiräder dargestellt? Ich habe aus 5 mm Polystyrolplatten zunächst die Naben und dann auch die Gummiräder gefräst, diese mit Zwischenseiben von 3 und 4 mm zu je eine walze zusammengebaut. Auf die 5 mm breiten Naben, die Orange lackiert wurden habe ich dann die Reifen, die seidenmatt schwarz lackiert wurden, aufgeschoben und festgeklebt. Die Räder auf der Walze mit 4 Reifen haben untereinander einen Abstand von 4 mm. bei der Walze mit 3 Reifen beträgt der Abstand zwischen den Reifen 4 mm zueinander.
Achtung wer diesen Umbau machen möchte muss vorsichtig die Achsstummel der Walzenkörper aus der Halterung der DV90 mit einem Schraubenzieher heraus hebeln. Das ist nicht so einfach, denn man will ja die Aufnahme nicht beschädigen. Bei der DV 10 muss mit einem Schraubendreher der gesamte Walzenkörper erst aus dem Gehäuse gestemmt werden, um danach die beiden Vernietungen an der Halterung des Walzenkörpers aufzubohren. Diese sind nach dem Umbau mit 2,2 mm Schrauben wieder zu verschrauben.
Doch nicht nur die DV 10 von Hamm gab bzw. gibt es im Original als Gummiradwalze, Auch Walzenzüge können zu Gummiradwalzen umgebaut werden. So gab es Kombinationen von Walzenzügen mit glatten Stahlbandagen und auf den Antriebsrädern glatte, unprofilierte Gummiräder. Aber auch komplette zu Gummiradwalzen umgebaute Walzenzüge sind mir bekannt.