Immer wieder erlebe ich es auf meinen Reisen auf Rastplätzen an der Autobahn: Polizeikontollen. Und was diese zum Teil für hahnebüchende Transporte auffinden, lässt einen als PKW Autofahrer erschrecken und man muss sich wundern, dass mit LKW´s nicht noch mehr passiert.
Doch sind wir PKW-Fahrer keinen Deut besser! Was in den Familienkutschen oft wie transportiert wird , spottet jeder Beschreibung! Und ich gebe zu: Bis vor kurzem war ich nicht besser. Doch was ich in den letzten Monaten und Wochen buchstäblich selbst erfahren habe, hat mich geheilt und lässt mich heute anders denken. Wir sollten das nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Zunächst habe ich versucht Ladungen an Modellen im Maßstab 1:50 umzusetzen. Mein Fazit: Es geht. Doch viel eindrücklicher und besser lässt sich das im Maßstab 1:25 umsetzen und zeigen.
Wie habe ich das gemacht? Zunächst erlaube ich mir darauf hinzuweisen, dass es verschieden Kräfte gibt die während der Fahrt eines Transportes auf eine Ladung wirken. Wir merken das sehr schnell selbst, etwa bei einem Schnellstart. Die Trägheit der Masse drückt uns beim Anfahren in den Sitz. Müssen wir stark bremsen und haben den Gurt angelegt, so wird unser Oberkörper regelrecht in den Gurt geworfen, unser Gesäß und die Beine rutschen nach vorne.
Je nachdem, wie schnell wir um die Kurve fahren, werden wir bei einer Rechtskurve nach Links und bei einer Linkskurve nach rechts gedrückt. Woher das kommt? Masse möchte immer in der Richtung weiter bewegt werden, in der sie sich gerade bewegt hat. Sie will diese Bewegung beibehalten. Das nennt man das Trägheitsgesetz in der Physik. Neben den gerade beschriebenen Bewegungen gibt es aber noch zwei weitere Bewegunsrichtungen. Sie erfahren wir buchstäblich, wenn wir über ein Schlagloch oder eine starke Bodenwelle fahren. Die Bewegung nach unten, oder nach oben.
Nicht nur unser Körper ist diesen Bewegungen beim Autofahren ausgesetzt, alle Körper sind das, die sich in einem Fahrzeug befinden, ja das Fahrzeug selbst. In der Physik wird als ein Körper jeder Gegenstand bezeichnet. Und damit es eben beim Transport von A nach B nicht zu Unfällen oder Beschädigungen kommt – auch des Fahrzeugs nicht – sollten, oder besser, müssen diese Transportgüter auch entsprechend mit dem Fahrzeug mehr oder weniger fest verbunden sein. Wir Menschen sind es durch den Sicherheitsgurt und Ladungen eben mit den dafür vorgesehenen Zurrgurten, an den entsprechenden Aufnahmepunkten, die auf Ladeflächen in PKW und LKW und auch an Anhängern vorhanden sind.
Unterlässt man diese Fixierung der Gegenstände kann dies unliebsame Überraschungen mit sich bringen. Ein gestern beobachtetes Beipiel: Vor mir fuhr eine Frau. Im Fahrzeug turnte buchstäblich ein Hund, ein Rehpinscher, von der Hutablage über die Sitze und zurück. Er war nicht festgemacht. Ich fuhr hinter ihr durch eine 30-Zone. Plötzlich rannte ein kleiner Junge, am Zebrastreifen bei der Schule, ohne zu schauen über die Straße. Die Dame bremste scharf und stand, ich auch und ich sah, wie der Hund von der Hutablage gegen das Instruentenbrett geschleudert wurde. Da ich Abstand hatte konnte, ich auch folgenlos bremsen. Dem Hund aber war der Flug durchs Fahrzeug nicht gut bekommen. Und es waren “nur” 30 Km/h.
Die nachfolgenden Bilder zeigen, wie eine richtige und sinnvolle Ladungssicherung aussieht. Das Zusammenspiel verschiedener Sicherungseinrichtungen ist dabei wichtig.
Häufig werden Waren auf Paletten transportiert. Oft sind zigzehn Kartons auf so einer Palette gestapelt. Damit sie beim Transport nicht verrutschen, werden sie gerne mit Strechfolie umwickelt. Im Modell lässt sich das mit Frischhaltefolie darstellen. Ein Verrutschen ganzer Ladungen von Paletten kann man verhindern, in dem man beim Laden, unter die Paletten, Antirutschmatten legt. Im Modell kann man diese mit 600ter Wasserschleifpapier darstellen, das man in entsprechende Streifen schneidet und unter die Paletten legt. Bei den 1:50 Modellen habe ich in den Fahrzeugboden einen zweiten Boden gelegt, auf den ich dann die Ladung und die Sicherungseinrichtungen aufgebaut habe, etwa 1 mm Splinte, deren Augen auf der Oberseite des Bodens die Gummischnur aufgenommen hat, mit der ich die Ladung fixiert habe.
Genau das habe ich auch bei den 1:25 Modellen gemacht, aber mit 2mm Splinten, die ich am Rand der Ladefläche in den Boden in ein Loch geklebt habe, das ich zu vor dort gebohrt hatte. Unter den Paletten liegt auch Schmirgelpapier. Außerdem habe ich 1,5 mm Splinte etwas Aufgebogen, habe bei je zwei Spliten in die aufgebogenen Augen einen Gummiring gelegt, das Auge wieder zugebogen und aus dem Stift des Splits einen Haken gebogen und entsprechend den zu langen Rest mit einer Zange abgeschnitten. Die so hergestellten Zurrgurte für die 1:25 Modelle habe ich dann über die Paletten von Öse zu Öse gespannt. Um die Kanten der Ladung zu schonen, habe ich dann noch kleine weiße Kunststoffecken aus Evergreen Kunststoffwinkelprofilen geschnitten und an den Ecken unter die Zurrgurte gelegt.
Der Stapler wurde ebenfalls mit Gurten gemäß den Vorschriften auf der Ladefläche fixiert.
Beim Anhänger musste ich schon etwas knobeln:
Ich entschied mich nach dem Studium diverser Bilder im Internet für einen zweiten, herausnehmbaren Boden, auf den ich seitlich in eine eingefräste Nut eine Lochleiste einklebte und im Boden zur Fixierung zwei Lochleisten fräste. Entsprechend wurden nun die unterschiedlichen Ladungen befestigt. Auch hier zum Teil mit Antirutschmatten.
Bleibt ein letztes Foto. Es zeigt einen Teil eines Möbelkoffers. In seiner Seitenwand befindet sich eine Lochleiste, in die eine federbelastete Spreize eingeklemmt werden kann. Auf diese Weise lassen sich Möbel, Paletten, und große Transportgüter sicher gegen Verruschen fixieren. Das Holzstück zeigt, was möglich ist…