Vor ein paar Wochen bekam ich einen roten Grove 6250 der Fa. Conrad mit Beschriftung “Buchen”. Schon beim Kauf hatte ich die Vermutung, dass das Modell umlackiert wurde, da ein Felgeneinsatz fehlte und die eigentliche Felge einen gelben Ring zeigte. Aber man kann vieles richten.
Doch zunächst ein paar Bemerkungen zum Vorbild. Ein Vergleich mit Fotos aus dem www lässt erahnen, dass das Vorbild des Modells ein GMK 6250 oder GMK 6300 war, die Weiterentwicklung des GMK 6250. Das Vorbild wurde ca. von 1991 bis ca. 2000 gebaut. Der Ausleger war 5-teilig.
Überrascht bin ich vom schweren Ausleger. Ich hätte erwartet, dass aus Gewichtsgründen die vier Teleskope im Kunststoffspritzguss hergestellt worden wären. Denn das hätte das Eigengewicht des Modells wesentlich gemindert und – Nebeneffekt – die Standfestigkeit des Modells und seine Tragfägigkeit erhöht. So aber kippt das Modell relativ leicht, vor allem im 90 Grad Winkel zur Längsachse. Passt man nicht auf, stürtzt das Modell ganz schnell vom Tisch. Der Ausleger ließ sich zunächst auch nicht ausziehen, erst mit ein paar Spritzern WD 50 und ein paar Minuten Einwirken gestatten dann das Teleskopieren des Auslegers. Ich vermute dass ein Sturz schuld an der Verbogenen Stützschraube und der ausgebrochenen Stützplatte ist. Bild 6 zeigt den grauen Belag auf dem Ausleger, er ist rauh.
Überrascht war ich auch, dass das Modell einzeln lenkbare Achsen aufweist. Alle anderen mir bekannten Modelle von Conrad haben eine entsprechende Führung.
Vom Teleskopzylinder, auch rot lackiert, blätterte die Farbe ab und er ließ sich nicht wirklich aufrichten. Das aus Kunststoff bestehende Rohr war ohne Vorlackierung mit Kunststoffprimer rot lackiert worden, hat den Lack nicht angenommen, dieser blättert ab. Bei zwei Schieblingen der Stützen fehlen die Arretierungen, sie fallen aus den Führungen heraus.
Was ist nun an dem Kran zu machen?
die Folienbeschriftung entfernen und eine neue, passende Beschriftung anfertigen, eine Radkappe anfertigen, die halb lackierten Schnurlaufrollen durch neue ersetzen, evtl. einen Wippzylinder anfertigen, oder den alten entlacken und gangbar zu machen, mit Primer grundieren und danach rot lackieren, die Stützplatte ersetzen, und die Lackschäden ausbessern. Eine Neulackierung kommt für mich nicht in Frage, so schlecht ist die Lackierung nicht. Zusätzlich werde ich in die Krägen der Teleskope jeweils eine 2,5 mm Madenschraube einbauen um die ausgezogenen Teleskope genen zusammenrutschen sichern zu können. Außerdem gehören Chevrons, UZ-Keile und übrige Beschriftungen angebracht.
Wie könnten man das Modell noch zusätzlich aufwerten?
Reizvoll wäre es, für den Kran eine zweite Winde zum Anbau zu bauen und eine Wippe. Allerdings ist das Gewicht des Grundauslegers und seiner Schüsse bei den Überlegungen zu berücksichtigen und es ist noch nicht klar, wie steil sich der Ausleger stellen lässt und ob dann ein Wippenanbau noch sinnvoll währe, weil ein Aufrichten des Auslegers erst nach dem Ausbau des Wippzylinders möglich war?!
Außerdem fehlen dem Modell alle wichtigen und dem Vorbild entsprechenden Beschriftungen. Es gibt auch keine farbliche Nachbehandlung von Scheinwerfern und Blinkern.
19.10.23
Gestern habe ich mir den Kran zur Instandsetzung vorgenommen. Nachdem ich den Ausleger zerlegt hatte und die Kragen der Teleskopschüsse abgeklebt hatte, hab ich dise hauchdünn lackiert. ebenso habe ich die Lackschäden am modell ausgebessert.
Als ich nun nach fast 24 Stunden Trocknung die Schüsse ineinander stecken wollte – sie waren vorher auch lackiert- musste ich feststellen, dass diese klemmen. Offenbar wurde das Spiel der Teile so gering gehalten, dass die wenigen my, die die Lackierung ausmachen reichte, dass die Teleskope ineinander nicht mehr laufen.
Jetzt werden zunächst die Schüsse gefettet. Man wird sehen ob sie dann ineinander gleiten. Sollte das nicht der Fall sein, sind diese zu schleifen, damit sie entsprechend gut gleiten.
Das Fetten war ein Reinfall. Das Spiel ist zu gering um zu gleiten. Nur ein Schleifen an der Planschleifmaschine brachte Abhilfe. Nach dem der Staub abgewaschen war, laufen jetzt die Schüsse einwandfrei. Nach dem Trocknen werden diese nur an den Kragen leicht rot nachlackiert, die Löcher für die Madenschrauben zur Arretierung der einzelnen Schüsse gebohrt und der Ausleger zusammen- und eingebaut. Auch ist schon ein Teil der Beschriftung angebracht worden. Zwei Fegeneinsätze wurden passen zu den vorhandenen gefräst, der Wippzylinder gereinigt und eingebaut. Das Gelb macht sich gut zum Rot des Krans und lockert noch etwas auf. Die Teleskope wurden geschliffen, der Kopf wurde mit Chevrons versehen und die Klemmschrauben in die Mastschüsse eingesetzt.
Neben einer Firmenbeschriftung fehlt noch die hintere Rundumleuchte, das farbliche Absetzen der Scheinwerfer und für die Gegengewichte ein passenes Begleitfahrzeug. Das stelle ich aber erst mal zurück, da ich auch noch nicht weiß, ob ich das Gegengewicht nicht teilen werde oder nicht. Die beiden letzten Bilder zeigen den Kran in Transportstellung.
Was noch fehlt: eine Beschriftung für den “roten Teufel”.
Kommen wir zum Schluß. Unten folgen die Bilder des fertigen Modells. Ursprünglich wollte ich dem Kran eine gelbe Beschriftung geben. Das hätte gut kontrastiert. Doch der Druck der Abziehbilder war zu schwach. Da ich wegen einem Modell nicht extra die Druckerei bemühen wollte, entschied ich mich für eine schwarze Beschriftung. Sie hebt sich von roten Untergrund auch gut ab und die ausgewählte, eckige Schrift passt gut zum Charakter des Modells. Der gelbe Stempel ist ein richtiger Eyecatcher. Der Haken ist Eigenbau, vieeeicht 3 bis 4 mm zu lang, aber dennoch passend. Die Spuhle für das Kabel des Endabschalters und eine silberne, die rutschfeste Oberfläche immitierende Oberfläche runden das Modell ab. Die Trommel habe ich gedreht, die silberne Oberseite des Unterwagens ist ein Teil eines leider missglückten und dafür mit Felgensilber gespritzten Abziehbilderfolie die so quasi recycled wurde. Das ist auch ressourcenschonend und Nachhaltigkeit im Modellbau. Die Beiden ersten selbst gefrästen Radkappen links und rechts passen gut zu den anderen und die Blechtreibschraube für das Gegengewicht wurde durch eine Gewindeschraube ersetzt. Die gebrochene Stützplatte ist durch eine neu gefräste ersetzt worden und auf den Lüftern auf der linken Windenseite sitzt die hintere Rundumleuchte. Arbeitsaufwand: 24 Arbeitsstunden, die sich aber gelohnt haben.
Bericht ist abgeschlossen