Neulich fand ein weiß-blauer Scania 111, völlig vergilbt, mit Spuren von Rostniederschlag um die Achsen in den Farben lichtblau und weiß seinen Weg zu mir. Die Kotflügel der Zugmaschine waren verbogen, die Räder teilweise lose, wie auch die Stütze des Tankaufliegers und das Blech über dem Rahmen, hinter dem Fahrerhaus. Die Reifen waren von den Felgen gerutscht, waren weich, fast lapprich. Im ersten Moment dachte ich, ich hätte ein altes Tekno-Modell vor mir, doch dann bemerkte ich, dass das Modell den Tank auf dem Auflieger aufgeschraubt hatte. Die Kabine ist zum Kippen und eine überlange Schraube hielt die Platte, die das Kippen ermöglichte, fest. Nun, so dachte ich, zerlegen, über Nacht in Prilwasser einlegen und dann wieder zusammenbauen. Das wars dann. Doch es kam ganz anders.
Nein, ich hatte noch nicht bemerkt, dass es sich um ein Weißmetall-Modell handelte. Erst am anderen Tag, als ich meinen kleinen Gasbrenner an die verbogenen Träger der Rückleuchten hielt um diese anzuwärmen und dann erst grade zubiegen, um so einem Bruch vorzubeugen, wie das bei Zinkspritzguß angeraten ist, zog sich das Material plötzlich ganz schnell zu meinem großen Erstaunen zusammen – und tropfte runter auf die Arbeitsfläche. Erst jetzt wurde ich gewahr, dass es sich bei dem wirklich schönen Modell um ein Weißmetall-Modell, das gekonnt zusammengebaut war und dabei gelötet worden ist, handelte.
Beschriftet war der Bausatz mit einer weißen 4000 auf den beiden Längsseiten der Kabine und mit einem gleichfalls weisen Kreisauf blauem Grund mit den Großbuchstaben RTT . Auch das Hintere Ende des Tanks trug diese Aufschrift mit weißem Kreis auf hellblauem Grund.
Ich vermute, dass es sich her um ein Modell aus einem englischen Weißmetallbausatz handelt. Leider ist keine Herstellerprägung auf dem Modell zu finden, sodass der Hersteller unbekannt bleibt. Das ist schade.
Das gebadete Modell entledigte sich ganz schnell seines gelben Belages und leider auch der Beschriftung RTT. Ein Vergleich mit der Lackfarbtabelle ergab, dass das Modell lichtblau lackiert war. So konnte ich die abgebürsteten Roststellen entsprechend ausbessern. Allerdings war beim Tank eine Neulackierung in Weiß notwendig. Hier half alles Einweichen nichts.
Nach dem erneuten Zusammenbau, bei dem ich dem Modell neue Räder spendierte, wirkte das Modell irgendwie unfertig. Genau- der Heckabschluß fehlte beim Auflieger und so habe ich dem Trailer rechts noch einen Armaturenschrank und am Heck spendiert und einen heckseitigen Unterfahrschutz. Selbstverständlich ergänzte ich die Rückleuchtenhalter der Zugmaschine und gab Ihnen auch Leuchten.
Ergänzt wird der Tank von mir noch mit einer Aufschrift: “NUR FÜR LEBENSMITTEL”.