Umbau und Restauration eines DEMAG HC130

Im vorherigen Beitrag habe ich meinen MHC 130 mit vorgestellt. Der auf einem selbstgebauten Fahrgestell entstand. Hier möchte ich nun einmal zeigen, wie man ein in die Jahre gekommenes Modell an die heutigen Modelle anpassen kann.

Das Fahrgestell des HC130 war nun, nachdem der Kran selbst auf ein Mobilfahrgestell gesetzt wurde, übrig oder frei. Schon lange spielte ich mit dem Gedanken auf so ein Fahrgestell einen Gittermastkran aufzubauen. Die niedrige Bauart der nur 2-sitzigen Kabine fordert das direkt heraus.

Es sollte ein 4-achsiger, 40 bis 50 Tonnen tragender Autokran werden. Doch vorher war das Fahrgestell erst einmal zu restaurieren. Es hatte starke Lackabblätterungen, der Lack wirkte, als wäre das Metall nicht wirklich richtig entfettet worden. In der Kabine gähnte die Leere, die schwarzen Felgen mit den Reifen wirkten kaum. So entschloss ich erst einmal das Modell zu entlacken, neu zu grundieren und zu lackieren. Nach der Zerlegung wurden die Scheiben gereinigt, in meinem Räderfundus suchte ich mir passende Räder aus. Die Kabine erhielt eine Einrichung, zwei Sitze, ein Armaturenbrett mit Lenkrad, hellgrau lackiert, damit man sie auch sieht, zwei paar Unterlegkeile,  Scheinwerfer silbern abgehoben und Blinker wurden angebracht, rot-weiße Chevrons vorne und hinten, auch zwei Rundumleuchten und Rückleuchten und ein Schild: ” Achtung Fahrzeug schert aus”.

Was jetzt folgen wird, ist die Konstruktion eines modernen kleineren Gittermastkranes, wie er in den 1980igern und 1990iger Jahren durchaus ab und an für bestimmte Aufgaben auf Kranfahrgestelle aufgebaut wurden. Da inzwischen, vor allem bei den kleinen Gewichtsklassen, die Teleskopkrane die Gittermastkrane abgelöst haben, waren solche Krane, auch zusätzlich mit Greifern ausgerüstete Gittermast – Seilgeräte eher Sonderaufgaben zugedacht. Und das soll auch mit dem hier entstehenden Modell so sein.

Inzwischen wurde dem Fahrwerk an den beiden hinteren Antriebsachsen auch ein Getriebe spendiert, ein Zwischengetriebe und ein Vorderachsgetriebe werden auch noch folgen.

Außerdem haben ich den Oberwagen im Rohbau fertig. Er verfügt über eine Messingseele und wird auch noch ein entsprechendes Gegengewicht erhalten. Damit ist dann für ausreichende Standsicherheit gesorgt.

Nachdem der Rohbau des Oberwagens bis auf das Dach fertiggestellt ist (hier soll noch eine Inneneinrichtung rein), kommt der Ausleger an die Reihe. Vorgesehene Höhe ca. 50-60 cm, entspricht ca. 25 bis 30 Metern im Orignal. Um verschiedene Auslegerhöhen realisieren zu können, aber nicht jeden einzelnen 3m Schuss auch einzeln anbauen zu müssen, habe ich mich dazu entschlossen, die Schüsse wie folgt zu fräsen: 1 einzelnes Zwischenstück, einmal zwei und einmal drei Zwischenstücke zusammenhängend. Der Ausleger soll nicht von einem A-Bock aufgerichtet weden, sondern mit fliegenden Umlenkrollen gezogen werden.

Die Teile wurden nach dem Fräsen in einem Alu-Winkel zusammengebaut, um wirklich rechtwinkelig zu stehen. Diese einfache aber probate Lösung hat sich gelohnt. Die Ausrichtung stimmt.  Nun kamen die Gegengewichte zur Anfertigung. Sie wurden aus 5 mm starken MS-Platten rechtwinklig geschnitten und der Hintere Bogen aus 5 mm Polystyrol gefräst und angeklebt.  So wurden die Mastschüsse zusammengebaut: zuerst jeweils ein Seitengurt mit einem Unter- bzw. Obergurt nach einer halben Stunde ablüften des Klebers wurden die so entstandenen Hälften zu einem Ganzen zusammengeklebt und wieder ablüften lassen.(Bild 1 + 2). Bild 3 zeigt den probehalber zusammen gebauten Ausleger und die Gegengewichte auf dem Fahrzeug. Hier fehlt noch die Aufnahme für die Gegengewichte. Sie sind noch zu zeichnen und zu fräsen.

 

Und hier der fertig montierte und lackierte Kran

Bericht abgeschlossen