Was mich seit November nicht mehr richtig schlafen lässt ist das, was Herr Lindner mit seinem provozierten Rausschmiss aus der Koalition und dem was dem folgte, erreicht hat. Nämlich, dass Menschen, die sowieso schon politikverdrossen sind, endgültig die Nase voll haben und den Eindruck, dass die etablierten Parteien nichts auf die Reihe bekommen und nur ihre parteieigenen Eitelkeiten frönen. Und entsprechend extrem wählen womöglich auch diese Menschen.
Nur wo es extrem ist, wird das Dasein schwierig. Man braucht nur in die Wüste gehen. Wer nicht darauf eingestellt ist und damit nicht umgehen kann, ist spätestens nach 3 Tagen tot. Es gibt aber auch andere Wüsten. Die DDR war eine gesellschaftlich – politische Wüste und nach 28 Jahren tot, wenn ich vom Mauerbau 1961 bis 89 rechne. Das 3. Reich nach 12 Jahren, der Sozialismus der UDSSR 1991, 73 Jahre nach der russischen Revolution 1918. Es entstanden 15 neue, unabhängige Staaten.
Die Schweizer Eidgenossenschaft gibt es seit 1291, sie war die Basis zur Gründung der Schweiz als Staat am 12. 09. 1848 als freies und freiheitlich demokratisches Land. In Griechenland feiert die Demokratie eine mehr als 2500 Jahre alte Geschichte mit vielen Auf- und-abs.
Was für ein Alptraum aber für Deutschland, wenn nun die Falschen erstarken sollten!? Es geht uns alle an. Wir haben die Pflicht überall dort, wo wir sind und stehen, jeden Tag uns für Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit einzusetzen. Nie war unsere Demokratie wichtiger und wertvoller, als jetzt in diesen Zeiten. Nie war es in der Vergangenheit wichtiger als jetzt, in dieser Gegenwart, sich für unsere verfassungsrechtlich verankerte, freiheitliche Grundordnung, unsere Demokratie einzusetzen! Ich will, dass meine Enkel in Freiheit leben und nicht in staatlicher Gängelung.
Nein, wir dürfen das Feld nicht Leuten, die den Bürgern dieses Landes das Leben hier zum Alptraum von Deutschland werden lassen wollen, überlassen. Merken wir es nicht, wie aus diesen Reihen schon ganz allmählich Misstrauen und Spaltung in unsere Gesellschaft getragen wird?
Eine andere Meinung meines Gegenübers, seine andere Herkunft, oder Kultur macht ihn doch noch lange nicht zu meinem Feind. Eine andere Meinung kann Denkanstöße geben, Eine andere Herkunft kann Impulse in unsere Kultur, in unsere Gesellschaft hinein tragen. Vielfalt schafft Toleranz und Buntheit. Vielfalt bereichert. Einheitlichkeit verarmt, schafft Tristesse. Darum soll und muss die demokratische Mitte gewinnen, trotz aller Versäumnisse.
Die Zukunft unseres Landes liegt nicht im Diktat, weder von Personen, noch von Parteien, die Zukunft unseres Landes liegt in unserer Demokratie, in der Vielfalt und Buntheit. Ich denke die demokratische Mitte hat das verstanden und – dass sie jetzt anpacken muss.
Nur in der Demokratie liegt unsere Zukunft. Wählen wir diese Mitte und nichts anderes. Hier haben wir Auswahl genug. Wir sind es uns und dem Nachbarn schuldig.