Wie komme ich dazu den Berliet GAK als ein Modell im Maßstab 1:45 oder 1:50 zu beschreiben? Das hat einen ganz einfach Hintergrund. LKW ab einer bestimmten Größen, also ab ca. 7,5 Tonnen, haben in der Regel eine Fahrzeugbreite von 2,50 m. Das Fahrerhaus kann schmäler sein, die Länge des Fahrzeugstyps bzw. einzelner Fahrzeuge kann ebenso variieren, aber sehr oft sind Fahrzeuge dieser Klasse mit Aufbauten mit einer Breite von 2,50 m ausgestattet um die Fahrzeuge auch entsprechend auslasten zu können.
Dividiert man nun die Breite des Originals durch die Modellbreite erhält man den Maßstab.
Beim Vermessen der Aufbaubreite erhielt ich ein Maß von 50 mm, was einer Vorbildbreite von 2500 mm oder dem Maßstab 1:50 entspräche. Bei 1:45 sollten es 5 mm mehr sein, also 55 mm.
Bei der Stoßstange beträgt die Breite 52 mm was einem Maßstab von 1:48 entspräche. Welchem Maßstab wollen wir nun das Modell zuordnen?Die Abweichung von 1:45 und 1:50 beträgt 10 %. Um diesen Prozentsatz ist der Maßstab 1:50 kleiner, als 1:45 . Beträgt die Originalbreite des Vorbildes 2,34 m entspräche das dem Maßstab 1:45.
Lassen wir das offen und unseren persönlichen Eindruck beim Vergleich des Berliet mit anderen 1:50 Fahrzeugen entscheiden, ob wir das Modell in unserer 1:50 Sammlung “dulden”, oder nicht. Schließlich trägt die Replik auch keine Maßstabsangabe mehr im Gegensatz zum ursprünglichen Dinky Toys Modell.
Schade, dass es “nur” den Kipper, den Bierwagen, einen kurzen Pritschenwagen – mit leider um 2 mm zu kurzer Plane – und einen Viehtransporter als Neuauflage gibt. Beim Vorbild gab es auch noch andere Varianten, z.B. einen 3-achser als Kipper, als 2-achs Sattelzugmaschine mit Koffer, oder Pritsche lang, mit Plane, oder als 3-achser Sattelzugmaschine. Aber dafür ist es auch nur eine Replik und keine echte Neuentwicklung. Dass die Plane nicht passt, wie schon vor 60 Jahren, zu meiner Kinderzeit, als ich das Modell schon mal besaß, spricht nicht für den Hersteller und seine Modellpflege. Bei einer Neuauflage eines solchen Klassikers sollte man solche Kleinigkeiten im Rahmen der “Modellpflege” abstellen. Davon hat aber offenbar Atlas bzw. Mattel noch nichts gehört, schade. Denn es mindert die Freude am Modell erheblich.
Abstellen lässt sich das nur durch einen eigenen Neubau einer Plane.
Trotzdem ist diese Wiederauflage eine gute Idee gewesen. Das Modell erinnert an eine große Marke und einen begnadeten Ingenieur und Fahrzeugbauer.
Zu den Bildern:
Bild 1-3 in der Mitte der Pritschenwagen und der Kipper, in der Ursprungsausführung
Bild 4-6 die Umbauten: 2-und dreiachsige Zugmaschine und 3-achsiger Muldenkipper
Bild 7-9 Die Zugmaschinen mit Aufliegern