Bedenklichkeiten

Putin hat gefordert, dass die EU-Staaten russische Gaslieferungen in Rubel zu bezahlen haben. Ein schlauer Schachzug und Bluff, denn die Vereinbarungen in den Verträgen sehen Zahlungen auf Dollarbasis vor. Damit würden die Verträge null und nichtig werden. Es bleibt abzuwarten was nun passiert… Es würde mich nicht wundern, wenn Herr Putin uns nun mit dieser Begründung den Gashahn abdrehen würde…

Vor diesem Hintergrund müssen wir uns als Deutsche ernsthaft fragen, ob wir unsere bisherige Lebensweise so beibehalten können. Es stellt sich die realistische Frage, mit welchen Einschränkungen wir über kurz oder lang rechnen müssen. Usere Regierung hat dies dem Volk offen zulegen mit welchen Einschränkungen wir zu rechnen haben.

Aber nicht nur darin liegt eine unglaubliche Brisanz. In den letzten 77 Jahren haben wir unter Einbeziehung aller Staaten eine Weltgemeinschaft geschaffen, die in vielen, ja fast allen Bereichen freiheitlich orientiert war. Selbst in der nachsowjetischen Ära unter Gorbatschow, gab es diese Tendenzen und auch in China. Sie wurden von Putin und Xi und deren Schergen sytematisch zerschlagen und niedergerungen.

Die Tatsache, dass Putin und damit Russland nicht nur Agressor im Ukrainekrieg ist, sondern darüber hinaus als Mitglied in der UN ein Vetorecht hat, mit dem auch u. U. Einfluß auf die Verfolgung der Kriegsverbrechen in der Ukraine genommen werden könnte, ist unerträglich. Hier sollte die Weltgemeinschaft endlich das Vetorecht abschaffen.

Wir sollten uns als Normalbürger nicht im Unkaren sein. Die Welt ist seit dem Ukrainekrieg eine andere geworden. Schon zu Zeiten der Sowjetherrschaft war die Ukraine eine Kornkammer. Weizen, Mais und anderes Getreide wurde in extensiver Landwirtscahft erzeugt und von dort aus in alle Welt verschickt. Auch in die Hungerbrennpunkte der unterentwickelten Länder. Das wird es jetzt zunächst nicht mehr geben. Die Ukraine fällt als Lieferant aus. Die Lage in und für die betroffenen Gebiete wird sehr viel schwerer und auch für die WHO.

Die Entwicklung des politischen Russlands mit den aktuellen an der macht befindlichen, politischen Kräften in Russland und deren Verhalten, hat  zu einem weltweiten, fast völligen Vertrauensverlust geführt, denn keiner der  mit dem Putinregim  abgeschlossenen Verträge wurde eingehalten.

Was ist so ein Vertragspartner wert? Es führt ihn in die totale Isolation. Putin stellt sich und Russland damit selbst in die Ecke. Man muss sich schon auch mal laut denkend fragen, wer mit so einem Partner noch Beziehungen pflegen will?

Binnen weniger Wochen ist aus einer relativ offenen Grenze zu Russland eine eiserne, waffenstarrende Grenze geworden. Der freie Westen ist bereit, seine Freiheit wenn nötig, auch mit der Waffe und nicht nur mit Argumenten zu verteidigen, wenn er dazu von Putin gezwungen wird.

Ich denke es gibt neben den sicherlich nicht unbedeutenden wirtschaftlichen Gesichtspunkten auch nicht zu übersehende humanitäre und soziale, aber auch moralische Gesichtspunkte und Verpflichtungen, die uns darüber nachdenken lassen sollten, ob eine Abnahme russischen Gases und Kohle unter dem, was sich in der Ukraine abspielt noch vertreten werden kann, oder ob wir nicht selbst bereit sein müssen und sollten, freiwillig und solidarisch, aus Protest, Einschränkungen in Kauf zu nehmen und die Lieferungen von unserer Seite zu beenden. Auch wenn dies für uns vielleicht empfindliche Einschränkungen mit sich bringt. So könnten wir als Volk in einem noch nicht da gewesenen Maße Solidarität mit einem anderen Volk üben und zeigen. Ich meine, dass uns das gut zu Gesicht stehen würde, denn wir haben nach dem zweiten Weltkrieg duch den Marshallplan zum Wiederaufbau Deutschlands und darüber hinaus in den letzten 77 Jahren von den Entwicklungen in Forschung unnd Technik gesellschaftlich, sozial und wirtschaftlich in einem Maße profitiert, wie kein anderes Land der Welt. Wir könnten hier etwas zurück geben.

Demutsvoller Stolz sollte dass Motiv für unsere Solidarität mit der Ukraine sein. “Wer die Freiheit angreift, greift auch uns und unsere Werte an”, hat Frau von der Leyen gesagt. Große Worte! Was sind uns diese Werte konkret wert? Wie kostbar sind sie für uns? Sind sie uns so kostbar, dass wir bereit dafür sind auch Verzicht und Einschränkung in Kauf zu nehmen? Oder hört die Solidarität am Portemonaille dann doch auf? Darüber sollten wir nachdenken – und entscheiden!