Als Mitglied des Königsberger Ladungssicherungskreises stellte ich mir die Frage, ob man eine vorbildgerechte Ladungssicherung auch noch im Modell darstellen kann.
Nach reiflicher Überlegung und probieren, kann ich sagen: “Yes we can!” Und es ist nicht einmal so schwer. Ganz nebenbei werden Modelle, bei denen die Ladung auch entsprechend gesichert dargestellt ist um ein vielfaches Vorbildtreuer, als wenn man einfach nur dieselbe auf die Ladefläche drauf legt oder stellt.
Dabei muss man trotzdem im Blick haben das eines gilt: Ein Modell ist ein Modell, ist ein Modell. Was ich damit sagen will, ist, dass man bei der modellbauersichen Darstellung mit unter, aufgrund der Modellgröße, immer auch an Grenzen des Machbaren stoßen kann, bzw. stößt. Letztlich kann man nur am Original wirklich zeigen wie Ladungssicherung fach- und sachgerecht erfolgen kann. Aber ich möchte hier versuchen einmal spielerisch an dieses Thema heranzuführen und Interesse dafür zu wecken, sich damit zu beschäftigen, weil es uns alle, wenn wir als Verkehrsteilnehmer unterwegs sind, davon betroffen sind. Und selbst wenn wir nur mit und in unserem PKW einen Kleintransport durchführen, sollten wir uns bewußt sein, dass lose, und ungesichert transportierte Waren eine große Gefahr für die Insassen bzw. andere Verkehrsteilnehmer sein können.
Ich möchte hier in diese Rubrik versuchen jeden Monat ein solchens Beispiel im Modell zu zeigen. Den Anfang macht eine Ladung Kabelrollen.
Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, wo ich als ehrenamtlicher Mitarbeiter einer Teestube, mit ca. 18 Jahren überrascht war, wie schwer selbst kleine leere Kabeltrommeln aus Holz waren. Sie bildeten unsere Tische und Sitzgelegenheiten. Bei den Tischen bildete eine Kabeltrommel von 40 cm Durchmesser den Fuß und eine mit ca. 60 bis 70 cm den eigentlichen Tisch. Um solch eine Kombination zu heben und zu verstellen brauchte es schon 2 Personen, wenn man sie nicht rollen wollte, oder konnte…
Unwillkürlich fragt man sich:” Wie schwer mögen sie erst gewesen sein, wenn auf ihnen Kabel aufgewickelt waren? Sicher kamen hier mehrere 100 Kg. zusammen. Und was für Gewichte bringen dann wohl Kabeltrommeln, auch Bobinen genannt, auf die Waage wenn sie mehrere Meter Durchmesser haben? Es ist ganz egal, ob mit Kabeln oder ob Leerrohre darauf gewickelt sind. Die Gewichte sind erheblich!
Stellt man sich das vor Augen, versteht man sofort, wie wichtig hier eine Ladungssicherung ist, zumal die Dinger, wenn sie mal Rollen, egal ob beladen oder leer, eine ungeheure Gewalt entwickeln können… Deshalb ist es wichtig sie nicht ohne Sicherung auf einer Ladefläche zu transportieren, sondern entsprechend zu sichern. Beispielhafte Bilder gibt es im www unter “Ladungssicherung”.
Die sicherste Transportmethode ist die Verwendung eines speziellen Bobinenfahrzeuges. Es gibt sie als Anhänger und als Motorwagen beim Vorbild. Im Modell sucht man sie (fast) vergeblich. Unten sind Beispiele als Modelle, von mir gebaut, zu sehen.
Transportiert man Sie auf Speditionsfahrzeugen, kommen vom Pritschen LKW bis zum Tieflader alle möglichen Fahrzeuge in Frage. Selbst speziell für den Transport von Papierrollen oder Coils entwickelte Fahrzeuge lassen den Transport von Bobinen zu. Doch die Keilförmige Vertiefung in Längsrichtung in der Mitte der Ladefläche ist noch keine Garantie für einen sicheren Transport. Wichtig ist dabei, darauf zu achten, dass die Rollen nicht auf der Ladefläche aufstehen, sondern dass diese auf Keilen gelagert werden, sodass diese nicht rollen können.
Sicherheit schafft erst diese Sach- und fachgerechte Lagerung und eine entsprechende Verzurrung der Trommeln, damit diese gegen die beim Brensen und Beschleunigen, sowie bei Kurvenfahrt auftretenden Bewegungs- oder Fliehkräfte auch richtig gesichert sind.
Und wie geht das?
Ich verwende dazu einen zweiten Boden (Bild 1), auf dem ich die Ladung samt Sicherung aufbaue. Bei Kabelrollen ist es wichtig, diese gegen Hin-und-Her-Rollen zu sichern, aber auch gegen seitliches Verrutschen bei Kurvenfahrt. selbst hier ist es möglich diese wie beim Vorbild 2 bis 4 mm höher zu lagern und nicht auf dem Lageboden aufstehen zu lassen. Deshalb habe ich zunächst diese Rechtecke im entsprechenden Abstand auf die Ladefläche geklebt, bzw. durch Nachlegen von Hölzern die Rollen so weit angehoben, das ca. 2 mm Luft zum Ladeboden bestehen. (Bild 2)
Danach habe ich Löcher in den Zwischenboden gebohrt und für die im Original im Ladeboden eingelassenen Zurrringe Splinte in den Bohrungen durch Umbiegen des Schaftes, befestigt. (Bild 2)
Anschließen habe ich mit Gummifäden, die ich durch die Ringe gezogen habe, die Rollen befestigt und den Ladeboden samt Ladung in der Pritsche des Anhängers versenkt. Bild 3
In der zweiten Bildfolge sieht man eine Alternative. Die Sicherung gegen seitlches Verrutschen bleibt. Mit Balken erfolgte die Sicherung gegen rollen. Gleichzeitig halten die Spanngurte, hier durch schwarze Gummifäden dargestellt, die Rollen in der Sicherung und verhindern gleichzeitig bei Bodenwellen ein Ausheben den Rollen…