Zugegeben, einModell, ist ein Modell und nicht das Original. Wer Modellbau macht und alles haben will, was das Vorbild hat, muss sich ein Vorbild kaufen. Aber man kann mit entsprechenden Lösungen bei der Detaillierung sehr nahe an das Vorbild kommen!
Bei Siku hat es in den letzten Jahren einen großen Schub nach vorne gegeben. Vor allem mit den 1:50 Farmer Modellen gab es einen erherblichen “Schub”, von dem auch die übrigen Modelle in allen Maßstäben profitiert haben. Allerdings gibt es auch Bereiche, in denen die Vorbildtreue und die Funktionalität der Modelle noch Nachholbedarf haben.
Im Falle von Ladekränen zeigt Conrad in beeindruckender Weise, was geht, während die Modelle von Siku im Vergleich dazu eine Katastrophe sind. Da ist nichts vorbildtreu! Dabei werden die Modelle von Siku nicht nur von Kindern zum Spielen genutzt. Es sammeln auch viele Erwachsene Siku Modelle. Vor allem seit Siku auch die 1:50 Szene mit bedenkt, landen viele, aber nicht alle 1:50 Modelle bei diesen Sammlern.
Der originale Modellkran, links im Bild, wäre als Modell mit Greifer oder einer angehängenten Last nicht in der Lage diese/n auf die Ladefläche zu heben.
Das rechte Modell hat einen gekürzen Ausleger, der zusätzlich so bearbeitet wurde, dass er seitlich eine Last aufnehmen und auf die Ladefläche setzen könnte.
Es könnten viel mehr sein, wenn, ja wenn Siku nicht immer wieder Klopse lieferte, wie den Ladekran auf dem Ateco. Das Fahrzeugmodell ist schön, keine Frage, es bietet sich sogar zum Umbauen an. Doch der Ladekran ist eine Katastrophe!
Alles was man hier machen kann, ist den Kran auffalten und wieder zusammenfalten, sonst nichts. Einen wirklichen Spielwert für Kinder hat das Ding nicht! Und für Sammler ist er auch uninteressant! Warum? Es lässt sich sein 4-teiliger Ausleger nicht annähernd so auffalten, wie das beim Vorbild möglich ist. Er, der Kran, gibt auch nicht einmal so viel Höhe her, dass man etwas dran hängen könnte. Ich habe dem Kran an meinem in oliv umlackierten Ateco eine Radikalkur gegeben und den letzten Auslegerschuß abgebaut, die anderen beiden ausgebaut und so bearbeitet, dass sie wenigstens halbwegs gestreckt werden können und habe einen vernüftigen Haken am Ende des Auslegers angebracht. Jetzt sieht das Teil wenigstens wie ein Kran aus und nicht wie ein verhindertes Saugrohr eines Kanalreinigerfahrzeugs.
Man kann und muss es nicht verstehen. Da baut Siku tolle Modelle, wie einen MAN TGA, einen Liebherr 580, einen Claas Radlader, oder auch das Basisfahrzeug des Ateco. Man zeigt mit diesen Modellen, dass man es kann und dann versaut man das Modell mit so einem Kran! Ich habe noch 4 weitere Modelle, die ich alle umgebaut habe, oder noch umbauen werde. Dabei fallen die Krane nach und nach alle weg, nur die Aufnahmen bleiben erhalten und alle Krane werden durch Neubauten ersetzt.
Aber das war schon früher so. Die Ladekrane an den Sikumodellen waren schon zu meiner Kinderzeit für mich ohne jeden Spielwert. Warum? Zu kurz, zu klein, zu wenig Schnur, kein Ausziehen des Auslegers wie beim Vorbild, es fehlte schlicht und einfach die Beweglichkeit der Vorbilder. Nach einem Modell hatte ich genug und wollte keines mehr! Und wenn sie mal gegeben war, die Beweglichkeit, dann ragten bei zusammengeklapptem Ausleger die Hydraulikstempel aus dem Hydraulikrohr, wie beim John Deer Traktor mit Rückeanhänger, oder dem Zetros mit Ladekran am Heck, um es an aktuellen Modellen fest zu machen. Warum? Die Frage bleibt bei Siku unbeantwortet offen! So sieht keine Ladekran aus!
Kinder sind nicht doof und Sammler auch nicht! Sie sehen das Vorbild, sie wünschen sich bei so einem Modell, ein dem Vorbild entsprechendes, also vorbildtreues Modell. Hier sollte sich Siku mal ein Beispiel nehmen an den Kranen von Conrad und dort nochmal in die Schule gehen, was den Bau von Ladekranen angeht. Hier kann Siku noch was lernen.
Auch die Leitern auf den aktuellen Feuerwehr Fahrzeugen und die Fahrzeuge selbst lassen zu wünschen übrig. Beim Mercedes NG als Feuerwehr, in 1:55, 2- und 3-achsig, gibt es einen ordentlichen, 3-schüssigen Leiternpark auf den Fahrzeugen und ausziehbare Stützen. Beim aktuellen Ateco Feuerwehr und beim MAN TGA Feuerwehr kann man die Leiter nur einmal ausziehen, obwohl die Modelle um 10 % größer sind, als die 1:55 Modelle. Die Leitern sind breiter, lassen also einen 3. und evtl. sogar noch einen 4. Schuß im Leiterpark zu. Aber die fehlen! Und die Stützen an den Fahrzeugen fehlen auch! Wo bitte bleibt hier die Vorbildtreue, Herr Sieper? Ist das dem Verkaufspreis geschuldet? Der Kunde ist gerne bereit, bei entsprechender Vorbildtreue dies mit Kauf und Umsatz zu honorieren. Solche Modelle aber bleiben in der Mottenkiste.
Warum bedient man den 1:50 Sammlerkreis nur halbherzig? Mit den landwirtschaftlichen Modellen hat sich Siku hier einen tollen, zusätzlichen Markt eröffnet, der von Conrad und NZG, WSI und den anderen Herstellern in 1:50 nicht bedient wird! Warum kann ich nur in 1:32 im Hochgebirge heuen und Gras einfahren und nicht auch in 1:50? Warum gibts den Aebi Terra Truck nicht auch in 1:50? Das Modell von Lindner gibt es auch nur in 1:32. Glauben man bei Siku, die 1:50 Sammler würden sich diese Modelle nicht in die Vitrine stellen?
Oder die 3-achsigen Anhänger für Traktoren, ob Joschkin, oder Krampe, die Kipper mit Traktor als Zugmaschine sind auf allen großen Baustellen zu Hause, ob Autobahn, oder Trassenbau für die Bahn, oder größere Erschließungen und Industrieabbrüche, oder bei der Anlage von Neubaugebieten oder Rekultievierungen, überall, sogar beim Abwasserkanalbau in den Städten sind die Brummer zu finden. Es gibt aber nur 2-achs Hänger in 1:50 für Traktoren. Wer solche Modelle haben möchte ist auf den Selbstbau, oder Umbau, angewiesen.
Die MAN Schwerlastzugmaschine mit Tieflader in den verschiednen Varianten ist ein Hit! Warum gibt es diese nicht auch einzeln zu kaufen, oder den Mercedes Rundhauber Kipper, den es übrigens vor Jahren schon mal einzeln gab? Statt einer US Sattelzugmaschine wäre die MAN Schwerlastzugmaschine mit abnehmbarer Pritsche ein Verkaufsschlager! Die Freunde und Sammler von Schwertransportmodellen würden sie gerne Kaufen…
Warum gibt es den MAN TGA mit dem Rennboot nicht auch als Kipper 2- und 3-achsig? Er liefe sicher besser als das Teil mit dem Boot! Und in der PR-Abteilung bei der MAN könnten diese Modelle, einschließlich der schweren Zugmaschine sicher auch Punkten. Gleiches gilt für die schöne Scania Zugmaschine. Auch sie wäre sicher einzeln für den Sammler interessant, auch in den Varianten 2-, 3- und 4-achsig. Das Führerhaus würde sich auch auf anderen Basisfahrzeugen gut machen, z. B. Speditons-LKW Pritsche, Pritsche im Kran, Koffer, Kipper mit und ohne Ladekran, 2 und 3-achsig. Ab und an wurden Fahrerhäuser in 1:50 von Scania und Mercedes einzeln angeboten. Gerne habe ich das Angebot angenommen. Doch noch lieber hätte ich ganze Modelle damit gekauft, anstatt mit einem Fahrerhaus ein Modell selbst zu bauen.
Warum schreibe ich das alles hier? Immer wieder komme ich ins Gespräch mit Besuchern meiner Seite. Ich höre immer wieder diese Aussagen und Feststellungen. Mich wundert, dass in diesem interessanten Maßstab, ein Hersteller wie Siku sich so schwer tut.
Im H0 Bereich ist eine viel größere Typen- und Epochenvielfalt zu finden, als in 1:50. Das liegt sicher auch daran, dass es dort nebem Wiking, (gehört zur Sieper Siku Gruppe) auch Brekina, Praline, Rietze und noch etliche andere Hersteller vorkommen und eine starke Konkurrenz herrscht. In 1:50 ist das anders. Diese Modelle werden eher als PR-Modelle für Hersteller gemacht. Hier ist Siku der einzige, der mit halbwegs erschwinglichen Preisen immer wieder mal, aber nicht durchgängig, interessante Modelle für Sammler anbietet. Dass auch bei Siku sehr schöne Modelle dabei entstehen zeigen zum Beispiel vergangene Modelle wie die ABG Walze, oder die HAMM Walze, Der O&K Radlader L 45, die Wirtgen Asphaltfräse, oder der Vögele Fertiger. Und ich bin überzeugt, sie wurden nicht nur für den Spielzeugmarkt gemacht. Sonst wären die Walzen z.B. nicht schon nach einem Jahr aus dem Programm genommen worden…
Mich stört das alles nicht. Ich baue um und verweise hier beispielhaft auf die Seiten meiner Homepage rund um das Thema Landwirtschaft, wo meine Umbauten in dem Bereich zu finden sind. Es gibt aber genug Menschen, denen die Gabe die ich habe fehlt. Sie würden aber trotzdem gerne in einem, in Ihrem Maßstab, diese Modelle in ihrer Virtine stehen haben. Und da ist der Maßstab 1:50 ein idealer. Man kann gut detailieren, man kann die Details noch gut erkennen, was bei kleineren Maßstäben nicht mehr gegeben ist, derPlatzbedarf ist akzeptabel und man muss nicht noch mehr detaillieren, wie das bei größeren Maßstäben der Fall ist, was Modelle verteuert, da sie sonst etwas verloren wirken. Gute Gründe also, den Maßstab 1:50 zu favorisieren.