Wir schreiben das Jahr 1963. Der zunehmende Güterverkehr auf der Straßen lässt überall in Europa die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen steigen. Auch in Schweden. In den meisten Ländern betrug die maximale Fahrzeuglänge 15,00 m beim Sattelzug und 18,00 m beim Gliederzug (LKW mit Anhänger). Um möglichst die Ladekapazität bei den LKW ausschöpfen zu können, fürhrten die vom Gesetzgeber festgeschriebenen Fahrzeuglängen zu Überlegungen, diese möglichst gut ausnützen zu können. Das führte zur Entwicklung der Frontlenker LKW. Die Antwort von Scania auf den beginnenden europäischen Wettbewerb der Hersteller war der LB76. Gebaut wurde der Typ von 1963 bis 1968. In dieser Zeit wurden ca. 4.700 Einheiten dieses Typs als zwei- und dreiachsige Zugmaschinen, oder als 2 und 3-achsige LKW für den Nah- und Fernverkehr gebaut. Selbstverständlich gab es auch einen Hauben LKW, den L 76. Herz des LKW war ein 6 Zylinder Motor mit anfänglich 220 PS, die im Laufe der Jahre, auch mit Hilfe der Turbotechnik, auf 260 PS gesteigert wurden.
Der LB 76 war der erste LKW mit dem Scania in der EWG, dem Vorläufer der heutigen EU, Fuß fassen konnte. In Zwolle, in den Niederlanden, wurden sie für den europäischen Markt montiert.
Während diese Fahrzeuge in Österreich, der Schweiz und den Benelux-Staaten bald zum Alltagsbild gehörten, waren sie auf deutschen Straßen eher noch Exoten und nur auf der “Durchreise” zu sehen.
Vor ein paar Tagen habe ich ein sehr schönes Modell von Tekno eines 3-achsigen LB 76, also eines Frontlenkers als Zugmaschine, mit verkehrsrotem Chassis und grün und beige lackiertem Fahrerhaus erwerben können. Für diesen LKW habe ich einen 3-achsigen Tieflader mit abfahrbarem Schwanenhals gebaut und der LKW wurde noch mit 2 gelben Rundumleuchten versehen. Ein echter Schweden- oder Hollandzug also.