Grundsätzlich ist es ja zu loben wenn die Stadt etwas übrig hat für Ihre Kinder. Aber so muss man es dann doch nicht machen!
In der Grünanlage am Wöhrder See bei der Flußstraße ist eine neue Bausstelle aufgemacht. Dort entsteht auf einem Teil der Grünfläche und unter Einbezeihung von 12 Parkplätzen ein großer, neuer Spielplatz. Kostenpunkt: 650.000 €.
In der Wohnananlage entlag der Dr.-Carlo-Schmidt-Str. gibt es aber schon für die dort wohnenden Kinder Spielplätze und auch die Montessori Schule hat eigene Spielflächen zum Toben für die Kinder in Freistunden und Pausen. Es braucht hier also wirklich keinen zusätzlichen Spielplatz.
Die allergrößte Unverschämtheit aber ist, dass der sowieso knappe Parkraum nun offenbar absichtlich und mutwillig noch mehr verknappt wird, in dem man von dem dort befindlichen Parkplatz, zur Schaffung des Spielplatzes, 12 Parkplätze einfach wegnimmt und diese Fläche dem Spielplatz zuschlägt. Das ist nicht nur Provokation, das ist eine Frechheit!
Wie lange wollen wir Autofahrer und Steuerzahler uns eigentlich noch gefallen lassen, wie Staat und Land und die Kommunen mit unseren Geldern, denn es ist unser Geld, das wir verdienen und das hier verausgabt wird, ohne sich vorher überhaupt einen Überblick über die vorhandene Situation zu verschaffen und zu klären ob eine derartige Infestition an dem Ort überhaupt nötig ist! Zumindest ist das der Eindruck, den man als Bürger dabei gewinnt. Wann endlich stehen wir eigentlich auf aus unseren Sesseln und wenden uns demonstrierend und demonstrativ gegen solche unnötigen Geldverschwendereien?
Wie viele öffentliche Spielplätze gib es in Nürnberg? Bei solchen Sommern, wie wir sie die letzten Jahre hatten, wäre es sinnvoll über Sandkästen, Schaukeln und Bänken für die Kinder und beaufsichtigenden Erwachsenen, Sonnensegel zu spannen, anstatt sie in der Hitze und der brennenden Sonne hocken zu lassen! Hier wäre m. E. das Geld viel besser und sinnvoll investiert. Aber darauf kommen unsere Stadthäuptlinge nicht!
In den Häusern neben dem zukünftigen Spielplatz wohnen sehr viele ältere und alte Menschen. Ja, sie sind sicher keine Zukunft mehr für unsere Stadt, oder unser Land, so glaubt man. Doch sollte man die Alten nicht unterschätzen! Sie sind nicht mehr die künftigen Steuerzahler von morgen, sondern eher nur “lästige Kostgänger”, nach ansicht unserer Gesellschaft, haben aber ihr Arbeitsleben lang genauso gebuckelt und geschuftet wie die jetzige, arbeitende Generation und wie es die zukünftige, die heute noch Kinder sind, werden müssen wird, das ist keine Frage!
Es wäre an der Zeit einmal umzudenken, diesen Menschen, die den Wiederaufbau geleistet haben, das Wirtschaftswunder getragen haben und dafür gesorgt haben, dass die Kamine auch noch in den vergangenen 50 Jahren geraucht haben, es ist an der Zeit, Ihnen den Respekt und Anerkennung zu zollen, die sie verdient haben und etwas zum Dank für sie zu tun, zum Beispiel eine öffentliche, für jeden zugängliche Kneippanlage am Wöhrder See zu installieren. Davon hätten alle Generationen was, und nicht nur die Kinder!
Aber soweit denken unsere Stadträte auch nicht!