Brückenzugangstechnik in 1:50

Als ich vor Jahren an der Algarve in Portugal war, konnten ich mit eignen Augen sehen, was es heißt, wenn Wind und Wetter an der Küste nagen und arbeiten. Die Witterungseinflüsse waren dort stark sichtbar in der Natur.

Nicht anders ergeht es den von Menschenhand geschaffenen Gebäuden und Baulichkeiten. Auch sie sind Wind und Wetter ausgesetzt und bedürfen darum einer ständigen Pflege und Kontrolle. Das gilt auch und ganz besonders für unsere Straßen- und Bahnbrücken. Sie bedürfen einer regelmäßigen Kontrolle. Kommen bei diesen Bauwerken doch neben den Witterungseinflüssen die Schwingungen und Belastungen dazu, die bei Stau durch Bremsen, Anfahren und Beschleunigen und das Einfedern der Fahrzeuge, das Schwingungen zusätzlich auslöst, noch dazu. Nicht genug damit entstehen auch noch Windlasten. Als Laie machen wir uns keine Gedanken, wenn wir auf der Autobahn, oder mit der Bahn Brücken überfahren. Wir vertrauen darauf, dass wir sicher darüber weg kommen.

Findige Ingenieure haben für die nötigen Arbeiten an diesen Komplexen Bauwerk, wie sie Brücken darstellen, eine Mobile Zugangstechnik erfunden und entwickelt, sogenannte Brückenuntersichtgeräte. Mit Ihrer Hilfe ist es möglich, nicht nur Sichtkontrollen an Widerlagern, oder dem Brückenkörper selbst vorzunehmen, sie erlauben auch sicheres Arbeiten am Bauwerk. Fahrzeuge mit solchen Geräten gibt es in allen möglichen Größen.  Es gibt aber auch kleine Gerüste die von Manneskraft bewegt werden. Diese Geräte benutzt man, wenn länger an den Bauwerken gearbeitet wird, z. B. bei einer Sanierung, während die mobilen, auf Fahrzeugen aufgebaute Untersuchungsgeräte eher der Schadensfeststellung und der Begutachtung des Zustandes dienen.

Die unten gezeigten Modelle entstanden nach Geräten der Firma Moog. Der Mast und die dreh- und klappbare Plattform entstand in Ätztechnik aus Neusilber bzw. wurden aus 1,5 mm Polystyrol gefräst. Die Fahrerhäuser und Fahrzeuge entstanden in Weißmetall-Gusstechnik. Fahrerhäuser stammen z. T. von Joal und Lion Toys. Auch ein Modell für die Schmalspurbahn entstand im Maßstab 1:45. Die Rhätische Bahn verfügte, bzw. verfügt über ein solches Gerät  für ihre zahlreichen Viadukte, für Wartung und Pflege.

Zu den Modellen:

Die beiden Großgeräte lassen sich im Fahrgestell in der Höhe um ca. 3 mm verstellen. Das Modell als Auflieger kann vom Motorwagen getrennt werden und besitzt eine eigene lenkbare Vorderachse. In Transportstellung sind die beiden ersten Achsen des Aufliegers ca. 3 mm von der Aufstandsfläche abgehoben. Mit dem Schraubenzieher im letzten Bild kann die Höhe des Modell verändert werden.

Wie schon erwähnt, gibt es auch kleinere Geräte, z.B. auf Raupen und solche, die auf kleinere LKW und Vans aufgebaut sind. Auch Kombigeräte, die sowohl zur Untersuchung von Brücken als Untersichtgeräte, als auch als Hebebühnen, die den Zugang in die Höhe erlauben, gibt es. Die Modelle lassen sich, wie das jeweilige Vorbild auch, in jede  gewünschte Position fahren.