Wieviel Globalisierung brauchen wir?

Spätestes nach “Null Corona” in China und dem Erwachen aufgrund der Abhängigkeit von russischer Kohle, Öl und Gas müssen wir uns fragen, wieviel Globalisierung brauchen wir? Ist es wirklich gut sich in dieser Weise von anderen abhängig zu machen? Und wenn schon von wem und in welchem Maß? Egal ob wir eine Schraube, oder ein Medikament brauchen. Wir sind abhängig von den Lieferungen aus dem Ausland, ja manche Unternehmen  überlegen sogar, ob sie nicht wieder weg vom Lager auf der Autobahn gehen, sprich der “Lieferung just in Time”, weil durch Staus auf der Straße der Nachschub für die Fertigung ins Stocken kommt. Also war das, was die “Alten” machten doch nicht soo schlecht!? Lernen wir aus diesen Erfahrungen in Politik und Wirtschaft? Weniger kann mehr sein, ist mehr. Die Frage ist nur wieviel weniger. Das aber sollte jeder Betrieb, bzw. Unternehmer für sich entscheiden. Er ist Unternehmer, also unternimm was!

Ich meine, wir haben es überzogen und diese Erfahrung rächt sich nun. Es ist Zeit umzudenken. Und nicht nur hier. In den 1970igern posaunte die Bahn, sich aus der Fläche zurückzuziehen. Es lohne nicht mehr, zu teuer und legt Strecken still. Über Jahrzehnte sah man nur noch auf das Geschäft im Fernverkehr und Güterverkehr – ih, ist doch was für den LKW, aber doch nicht für uns! Ja, von  Hamburg nach Verona, oder von Köln nach Wien da transportieren wir schon. Aber von Nürnberg nach Würzburg?! Das soll die Spedition machen, da sind wir zu fein dazu. Das ist nicht unser Geschäft! Aber auch Kleinvieh macht Mist. Und die Erträge, oder soll ich sagen Deckungsbeiträge, fehlen. Und das nicht nur seit heute.

Anstatt sich aus der Fläche zurück zu ziehen hat man in anderen Ländern in die Fläche investiert. Die Fahrpläne wurden abgestimmt, getaktet, neue Fahrzeuge angeschafft, die Strecken ertüchtigt, mit dem Ergebnis, dass viele mit Bus und Bahn aus dem Umland zu den Arbeitsplätzen, in die Schulen und auch wieder zurück kamen. Unternehmen hat man Gleisanschlüsse angeboten, ermöglicht, dass sie mit eigenen Fahrzeugen die Waggons an den nächsten Bahnhof zustellen konnten. Ich frage mich, warum geht das dort und nicht bei uns? Und das nicht nur als Alibi frühmorgens, mittags und abends, sondern den ganzen Tag über und so konsolidierten sich die so geförderten Verkehrsbetriebe und auch die gewerblich Betriebe.

Die Politik und die Bahn muss wieder lernen, den LKW als Konkurrent zu sehen und ernst zu nehmen. Der Unternehmer muss im Sinne des Unternehmens Vorsorge treffen.  Alle müssen im Sinne eines anderen ökologischen Abdrucks unserer Gesellschaft endlich tätig werden und das zügig, heute und nicht mit schönen Absichtserklärungen, erst morgen oder übermorgen. Da ist es zu spät!

Den kleinen Mann entlohnt man heute nach Leistung. Unsere Politiker und Manager nach schönen Worten. Es ist an der Zeit, Blender nicht nach oben fortzuloben, sondern sie zu entfernen, bevor sie noch mehr Schaden anrichten. Der Crash ist groß genug. Nach Ihrer Leistung soll man sie messen  und bezahlen. Wer was kann, soll aufsteigen, wer blendet soll gehen. An ihren Taten, ihrem Können sollt Ihr sie erkennen und messen. Fangen wir an damit, heute.