Kennen Sie den? Nein, ich werde Ihnen jetzt keinen Witz erzählen, sondern wie ich zu einem Modell eines existierenden Michigan Radlader komme, den es als Modell nicht gibt. Der Umweg führt über ein Siku Modell, nämlich den V 328 Michigan Raddozer. Den habe ich schon in der Sammlung. Das Modell ist ohne Kabine und wie gesagt, ein Dozer.
In den 1960igern gab es in meiner Heimatstadt eine Bauunternehmung, diese hatte einen amerikanischen Radlader, eben einen Michigan, im Einsatz, ohne Kabine. Leider kann ich den Typ nicht mehr benennen, aber als ich vor ein paar Tagen im Internet über Bilder eines Michigan Radladers stolperte viel mir wieder diese Firma und Ihr Lader ein. Und mir fiel ein, dass es von Siku das Modell des Michigan 180 Raddozers gab. Und da war dann die Idee geboren, diesen Lader aus dem Dozer abzuleiten!
Da ich zur Zeit einen O&K Radlader L25 restauriere und mit Staplergabel ausstatte, bleibt seine Schaufel übrig. Und das ist die Gelegenheit, aus einem Dozer-Modell einen Radlader zu machen, zumal die beiden Schaufeln sich ähnlich sehen… Trotzdem ist die Sache sehr knifflig!
Als nächstes steht das Schließen der Löcher unterhalb der Fahrerkanzel an. Diese werden mit zwei Kunsstoffplättchen geschlossen. Gleichzeitig liegt hier beim Original die Anlenkung der Hubzylinder der Hydraulik an. Beim der Konstrution und dem Bau der Abdeckungen für die jetzt vorhandenen Löcher ist das zu berücksichtigen. Gleichzeitig müssen diese aber lang genug sein, um einmal den Hubweg machen zu können und gleichzeitg genügend Hemmung aufbringen um die Ladeschaufel angehoben zu halten. Man sieht also: Es sind viele Aspekte beim Umbau dieses Modells zu berücksichtigen. Gleiches gilt für die Kinematik der Ladeschaufel. Nur gestaltet sich das hier weitaus schwerer, da man keinen Weg und kaum Platz hat, für die Kinematik in der Frontkonstruktion , der “Platte”, der Schaufelaufnahme. Es will gut überlegt sein, dieses Problem zu lösen. Denn ich möchte am Ende, dass eine einmal dem Modell gegebene Position, von diesem dann auch gehalten wird, egal, ob die Ladeschaufel leer, oder voll ist.
Zu dem nachfolgenden Bildern:
An den beiden Seiten unten rechts und links wurden die “Löcher” verschlossen. Die Aufnahem der Hydraulik, die hier mit anzubringen ist, wurde bei der Konstruktion der Teile gleich mit berücksichtigt und als “Deckel” gefräst. Ich verwendete als Klebstoff Sekundenkleber für das Aufsetzen. (Bilder 1-3) Um die Stabilität zu erhöhen und um eine exakte Position der Hydraulik zu erreichen, klebete ich die Teile mit eine Brücke zusammen und dann erst ein. Später, nach dem Trocknen des Klebers, wurde die Brücke wieder teilweise herausgesägt, damit später den Motoreinsatz, der Sitz und der Fronteinsatz Platz finden können. Bild 6 zeigt eine probehalber bereits für den Einbau vorbereitete aufgesteckte Hydraulik.
Ein besonderes Augenmerk verdient aber die Kinematik der Schaufel, Bild 7 und 8. In die beiden Langlöcher in der Platte kommen später die Immitationen der Kipphydraulik der Schaufel. Damit diese aber in Ihrer Bewegung gehemmt wird und nach Möglichkeit in der Stellung verhart, die man ihr gibt, habe ich einen Teil einer Feder auf die Achse, auf der die Schaufel kippt, aufgesteckt und dann Platte und Schaufel probehalber zusammen gebaut. Das Ergebnis ist sehr befriedigend, die Schaufel hält, zumindest leer. Jetzt kann man daran gehen und alle Teile entsprechend lackieren. Danach erfolgt dann der endgültige Zusammenbau.
Und hier ist das fertige Modell. Der Bau war eine Herausforderung und es ist eine Freude, es nun in der Sammlung zu haben.