Transportgeschichte darstellen mit Modellen im Maßstab 1:50

Der LKW kann inzwischen auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurückblicken. Noch im ausgehenden 19. Jahrhundert entstand mit den ersten Motorwagen neben Personenkraftwagen auch erste LKW´s. Etwa von Benz und später auch von Büssing und anderen.

Kaum bekannt dürfte sein, dass die damaligen Brauereien einen nicht geringen Anteil an der Entwicklung hatten. Noch vor der Jahrhundertwende befassten sich damals Wirtschaftlichkeitsberechnungen mit der Frage, wer denn wirtschaftlicher ist, der 1,5 bis 2,0 to LKW oder das Pferdefuhrwerk? Und erstaunlich: alles sprach schon damals für den LKW!

Betrachtet man nicht nur die eigentliche technische Entwicklung des LKW, sondern darüber hinaus diese unter dem Aspekt einer bestimmten Branche und deren branchenspezifischen, technischen Bedürfnisse die ein LKW beim Einsatz innerhalb dieser Branche haben sollte, so wird man überrascht sein, festzustellen welche Entwicklungen es über die Zeit hinweg hier gab.

Teilweise finden sich diese auch abgebildet und mehr oder weniger autentisch wiedergegben in Modellen. Manchmal ist es aber zugegeben schwierig, entsprechende Modelle im Maßstab 1:50 zu finden.

Augenblicklich bin ich dabei, dies für den Bereich den Getränketransport zu erforschen und werde zu gegebener Zeit hier erste Bilder zeigen.

Bekannt sind mir im Maßstab 1:50 nur drei Modelle von NZG. Das ist der bekannte Mercedes SK Fernverkehrszug mit 3-achs-Anhänger als “Stuttgarter Hofbräu” und ein MB 813 mit “Henninger” Bedruckung. Neu ist ein MB Actros mit einen gelben Auflieger als “Sinalco”-zug.

Von Conrad kenne ich nur eine MAN F 7 Nahverkehrs -Zugmaschine mit Kofferaufbau “Feldschlösschen”. Doch soll das nicht heißen, dass es nicht noch weiterte “Bierlaster” der beiden Hersteller gegeben hat, oder gibt.

Wiking hat mit dem Magirus S 6500 die Beschriftungsvarianten “Warsteiner” und “Cocoa Cola”  als Pritschenwagen im Programm gehabt.

Bei Tekno gab es einen  Merceds LP 322 “Tuborg” der Brauerei.

Dazu kommt noch ein Kleinserienmodell eines Magirus S 6500 mit Getränkeaufbau wie er in den 1950igern und 60igern häufig in Deutschland anzutreffen war.

Von Siku kenne ich zwei Modelle im verwandten Maßstab 1:55, einmal einen Ford Cargo mit einem in Deuschland bei COCA-COLA oft zu sichtenden Getränkeaufbau und einen Oldtimer, einen WHite LKW mit einem in Fächer unterteiltem Aufbau zum Getränketransport, ebenfalls mit “COCA-COLA” beschriftet. Den Ford Cargo gab es aber auch mit der neutralen Beschriftung “Limonade”.

Gehe ich in meiner Erinnerung zurück, so fallen mir schon aus meiner Jugend viele verschiedene Fahrzeugtypen ein, die mit teilweise speziellen, oder auch nur leicht modifizierten Pritschenaufbauten im Getränketransport unterwegs waren. Neben dem schon erwähnten Ford Cargo von Siku konnten man diese Aufbauten in den 70igern und 80iger Jahren auch  mit anderen Fahrzeugen, so  z. B. MB  813 sehen.

Schwerere LKW, oft Pritschenwagen wurden mit hohen Bordwänden und einer art “Rehling” darüber ausgerüstet. Sie transportierten, teils offen, teils unter Planen Bierkästen und Fässer zu den Gaststätten und Restaurants, oder zu den Niederlagen, den weiter entfernten Auslieferungslagern der Brauereien.

Wer sich seine Getränke nach Hause liefern ließ, erhielt sie in den 1950igern und 60igern mit dem Tempo von Hanomag, dem VW Bus, oder dem Goliath Dreirad, später auch mit dem Mercedes 207, oder dem 407. Sie waren die “Haushaltsversorger” unter den LKW.

Während es im Maßstab 1:87 eine unüberschaubare Vielfalt von Modellen der Getränkelaster gab und gibt, muss man sich in 1:50 schon was einfallen lassen, will man seine Sammlung damit bereichern. Und das bedeutet: Genau- Selbstbau.

Neben den oben erwähnten Modellen nach Vorbildern gibt es von aktuellen Aufbau- bzw. Fahrzeugherstellern mit modernen Aufbauten leider keine Modelle.

Was zeichnet denn einen solchen Aufbau heute eigentlich aus? Das Problem beim Getränkevertrieb ist das eigentlich geringe Gewicht der Getränke, das transportiert wird im Verhältnis zur Verpackung. Bier wird wie auch wasser und andere Getränke vielfach in Flaschen transportiert. Das Glas hat ein hohes Gewicht. dazu kommt das Gewicht der Kästen und erst jetzt das der Getränke. Mit dem Kunststoffkasten konnte hier Gewicht eingespart werden. und auch mit den PET-Flaschen. Doch Fässer aus ALU oder KEGs bringen immer noch hohe Verpachungsgewichte mit. Wichtig ist daher die Be- und Entladung so schnell und zügig wie möglich von statten gehen zu lassen. Das führte zu Aufbauten die sich schnell öffnen und schließen lassen, möglichst mit einem Handgriff. So lassen sich heute bei geteilten Bordwänden diese durch eine rafinierte Mechanik so öffnen, dass die Aufbauten die gesamten Ladefläche sofort für den Stapler zugänglich machen. Dabei klappt die obere Hälfte nach oben und die untere nach unten. Andere Aufbauten verfügen über stabile Planen die in Schienen geführt, wie ein Vorhang nach rechts, oder links aufgezogen werden können und so den Entladebereich freigeben.

Um Schäden bei Kurvenfahrten durch Kippen zu vermeiden ist in manchen Aufbauten eine Mittelwand eingezogen, die das Kippen und in Folge das Herausrutschen der Flaschen aus den Getränkekisten und damit deren herunterfallen auf den Ladeboden und ein Zerbrechen verhindert. Andere Aufbauten verfügen zusätzlich über die Möglichkeit mit Zwischenwänden parallel zu den Stirnwänden die Ladefläche zu teilen, was das sichere Transportieren unterschiedlichen Gebinde, wie z. B. Bierkisten, Kegs und Fässern in einzelnen Bereichen der Ladefläche wesentlich verbessert und erleichert.

Getränke und andere Lebesmittel wurden und werden aber auch auf andere Weise,r als in Flaschen und Fässern transportiert. So haben eine ganze Reihe von Brauereien in den 60 bis 80iger Jahren zum Biertransport die Bahn genutzt. Mit entsprechenden Behältern versendeten die Möchshof Brauerei und EKU in Kulmbach z. B. Ihre Erzeugnisse, aber auch Paulaner in München und andere. Die behälter konnten aber auch auf LKW oder Anhänger geladen und transportiert werden.

 

 

Mit LKW Tankwagen, die heute noch von Hof zu Hof fahren, sammeln Molkereien und Käsereien Milch ein, die sie dann entsprechend verarbeiten. Oliven- und andere Pflanzenöle und viele andere Produkte der Lebensmittelindustrie werden heute mit Tanklastern als ganze LKW-Ladungen durchs Land und den Kontinent gekarrt. Sie tragen die Kennzeichnung “Nur für Lebensmittel”.

 

Wird fortgesetzt