Warum der Maßstab 1:50?

Für mich als Sammler von 1:50 Modellen gehören nicht nur LKW´s zu meinem Sammelgebiet, sondern alle in diesem Maßstab liegenden Modelle. Warum? Der Maßstab bietet dem Betrachter einmal eine Chance, Details, die in kleineren Maßstäben nicht, oder nur schwer erkennbar sind, gut und klar zu erkennen. dazu kommt, dass sich im Laufe der Zeit, mit dem Altern, die Augen verändern, was nicht unbedingt die Erkennbarkeit kleiner Details steigert.

Wer selbst baut, wie ich, kann in diesem Maßstab gut detaillieren, Funktionen in Form beweglicher Teile leicher einbauen und man hat dennoch eine Größe, die einigermaßen gut zu handhaben ist und nicht so viel Raum einnimmt. Allerdings, wer über Jahrzehnte in dem Maßstab sammelt und selbst baut, wird auch da an Platzgrenzen stoßen…

Gerade Nutzfahrzeuge stellen ein interessantes und weitläufiges Sammelgebiet dar, da sie nicht nur zum Transport dienen, sondern oft auch speziell für Ihren Einsatz entwickelt und gebaut wurden. Damit eröffnen sich für den technisch Interessierten immer wieder neue Betätigungs- und Sammelgebiete.  Als ich begann, konzentrierte ich mich zunächst wie sicher viele andere auch auf LKW, Baumaschinen, Krane und Schwertransporte. Inzwischen hat sich das Sammelgebiet und auch der Eigenbau sehr stark erweitert.

Hier ein paar Beispiele meiner Interessengebiete und der speziell für bestimmte Aufgaben eingesetzte und speziell gebauten Fahrzeuge(oben)

Vor etwa 10 bis 20 Jahren entstanden  im Modellbaubereich der Kunststoffbausätze Flugzeuge im Maßstab 1:48. Revell brachte im Laufe der Zeit dann hier einen Sikorsky Transporthubschrauber und eine Herkules C130 heraus, die als Original auch für zivile Zwecke gebaut, angeboten und eingesetzt werden/wurden.

Der Maßstab 1:48 resultiert aus der Umrechnung des Zollsytems in das metrische und entspricht von da her dem dezimalen Maßstab 1:50.

Das Erscheinen der Modelle schrie förmlich danach, ein Diorama zu erstellen. Nun kann man so ein Diorama einfach als Ladeszene mit 1:50 Fahrzeugen in oliv, oder Tarnlackierung gestalten, man kann aber auch die Abfertigung der Maschine als solches auf einem Diorama darstellen. Da ich beide Möglichkeiten zeigen wollte, solllte ich auch entsprechende Nutzfahrzeuge, sprich Fahrzeuge fürs Flugvorfeld haben. Und hier reicht die Palette beim Original vom Flugzeugschlepper, über den Fäkalienwagen und die Kofferkulis mit Zugmaschine, bis zum Tankwagen und Vorfeldbus, Follw Me-Fahrzeuge und Geräte für den Winterdienst und die Startbahnpflege eingeschlossen.

Dieses Thema wurde dann auch noch verstärkt angestoßen, weil mir  eine Verkehrsmaschine in 1:50 angeboten wurde. Nachdem ich selbst bereits einige Fahrzeuge wie z. B. Flugzeugschlepper, Tankwagen und andere selbst gebaut hatte und ich auch ein Löschfahrzeug von NZG in 1:50 in meiner Samlung hatte, war der Reiz groß, ein Diorama als Ausschnitt eines Flughafens mit Flugfeldfahrzeugen zu gestalten. Das  bedeutete aber, sich mit den Flugfledfahrzeugen zu beschäftigen und evtl. auch solche selbst zu bauen, da es hier kaum wirklich einsetzbare Modelle gibt. Zudem entstanden verschiedene Flugfeldlöschfahrzeuge, Vorfeldpflege-Fahrzeuge und nun auch im Maßstab 1:50 Flugzeugschlepper. Also wurde das Fehlende selbst gebaut. Basis waren die LKW´s und Vans von Conrad, NZG und Solido.

Ähnlich war die Situation bei den land- und Ffrstwirtschaftlichen Fahrzeugen. Wärend es heute bei Conrad in 1:50 seit ca. ein bis zwei Jahren ein oder zwei Modelle eines Agrar LKW gibt, gab es bis ca. 2002/2003 keine Modelle landwirtschaftlicher Geräte in 1:50. Siku hat hier eine Vorreiterrolle eingenommen und inzwischen ein relativ großes Angebot an Traktoren und Anbaugeräten in einer sehr ansprechenden Qualität im Angebot.

Auch wenn diese Modelle eher für Kinder als Spielzeug gedacht sind, eignen sie sich auch für eine ernsthafte Sammlung in 1:50 zur Ergänzung. Inzwischen haben sich beim Vorbild Traktorgespanne auch am Bau etabliert. Mit Bodenfräsen, Kalkstreuern und 2- und 3-achsigen Kippanhängern sind sie selbst in den Städten auf Baustellen und nicht nur bei Großprojekten wie dem Autobahnbau zu finden. Auch im Winterdienst trifft man sie bei der Schneeräumung und zum Streudienst an, selbst auf Flughäfen finden sie dabei ein Arbeitsfeld.

Ich habe diese in meine Sammlung aufgenommen, zum Teil auch für Umbauten genutzt und da nicht nur die Traktoren, auch der Mähdrescher und landwirtschaftliche Anbaugeräte wie Pflüge u. a. mussten daran glauben. Einige Modelle wurden auch ganz selbst gebaut. Daneben fand ich im Spielwarenhandel z. T. auch No-Name-Modelle, die nach einer “Kur” in meiner Werkstatt in die Sammlung aufgenommen wurden, bzw. werden konnten.(s. unten)

Im Rahmen der Internationalisierung und Vereinheitlichung der Maßstäbe, tauchen nun auch verstärkt PKW-Modelle in 1:50 auf, Vans, gibt es schon länger. Auch diese Entwicklung macht das Sammeln spannend und interessant. War ich früher bei den PKW meist auf Modelle in 1:43,5/1:45 angewiesen, entdecke ich heute immer öfter Modelle im metrischen Maßstab 1:50, meist als No-Name-Produkte vielfach auch mit Friktionsantrieb.

Nur nebenbei möchte ich erwähnen, dass es mir trotz der Maßstabsdifferenzen gelungen ist, meine Dioramen stimmig erscheinen zu lassen. Wie geht das, entspricht die Differenz doch maßlich, zwischen 1:50 und 1:45, absolut gesehen 10 % ? Ich löste das Problem dadurch, dass ich bei den LKW´s konsequent nur Modelle in 1:50 verwendet habe, bei den Vans oder Lieferwagen 1:45 und/oder 1:50 und bei den PKW´s nur 1:45. Da der LKW größer als der Van und der PKW kleiner als der Van ist, fallen in der Szenerie des Dioramas diese Größenunterschiede nicht mehr auf. Als Beispiel mag meine Straßenbahnanlage stehen (s. unten).

Als ich dann später mit der Spur 0 begann und ich hier ebenso konsequent bei Loks und Waggons  nur Modelle in 1:45 verwende und keine Modelle 1:43,5 und die Loks und Waggons im Original ebenfalls größer als ein LKW sind,  verwischen diese Unterschiede völlig. Als Beispiel hier ein paar Bilder meiner Starßenbahn Anlage, bei der ich diese Vorgehensweise umgesetzt habe. Das Beispiel zeigt, dass man bei etwas Geschick durchaus auch Maßstäbe mischen kann, zumindest diese beiden. (s. auch unten)