Restauration Conrad P&H 125 und Link-Belt HSP8060 von NZG

Via ebay erstand ich vor einigen Tagen einen P&H 125/150 neuere Ausführung in gelb mit breitem Fahrerhaus und einen Link-Belt HSP 8060 von NZG. Der P&H 125/150 ist die Weiterentwicklung des P&H mit pyramidenförmigem Fahrerhaus bzw. des O&K 210 mit dem gleichen FH.

Zu den beiden Modellen:

Der Zustand des P&H war eigentlich recht gut. Die gelbe Manschette am ersten Schiebling des Ausleger war lose und die Felgen vom Weichmacher der Reifen angegriffen und teilweise stark verformt.

Ich löste das Problem, in dem ich die Räder abnahm und durch gedrehte ALU-Felgen mit Einsätzen erneuerte. Die Manschette wure neu befestigt, der Schiebling innen leicht beschliffen damit der zweite Schieblung einwandfrei im ersten gleitet, eine Kurbel wurde für das Gegengewicht angefertigt und eingebaut und ein Haken in eigener Form gegossen und angebaut. Auspuff und Luftfilterhutze extra angebaut.

Von diesem Modell gibt es im Prinzip 2 von Gescha/Conrad gebaute Varianten. Eine gelbe mit P&H Beschriftung und eine rote als O&K Modell. Das Vorgängermodell ebenfalls in zwei Varianten gebaut hatte eine Kabine in Form eines Pyramidenstupfes. Siehe Bilder.

Diese Vorgänger gab es im Original als P&H Kran, als O&K Kran R210 und auch von Pettibone. Ob und in wie weit P&H den Kran über O&K in Deutschland vertrieben hat, ist mir nicht bekannt. Gab es in Dortmund doch eine Niederlage von P&H. Denkbar wäre auch eine Lizenzfertigung bei O&K evtl. sogar für P&H im Dortmunder O&K Werk. Diese Vermutung liegt nahe, da esüber eine ganze Reihe von Jahren eine Zusammenarbeit von O&K und P&H gab. Sowohl O&K als auch P&H  gingen in Terrex auf.

Was Pettibone angeht dürfte es sich um einen Lizenbau des P&H Gerätes unter dem Namen Pettibone gehandelt haben. Vergleicht man die Bilder des Originals von P&H und O&K mit dem von Pettibone, so fallen doch verschiedene Änderungen gegenübrdem Modell vo P&H auf. Bei meinen Recherchen zum Namen Pettibone habe ich zumindest über Wikipedia keine Einträge finden können.

Beim Link-Belt  hieß es in der Verkaufsanzeige auf ebay lediglich Kranhaken zerbrochen, Aufstellzylinder am Ausleger abgebrochen. Beim Auspacken des  Päckchens, das eine  miserable Verpackung für das Modell darstellte, offenbarte sich dann das ganze Dissaster: Die Hydraulikkolben steckten in den Zylindern und waren mehrfach gebrochen, das Fahrwerk total zerstört, die Lenkung und Achsschenkel ausgebrochen. Der erste Schiebling des Auslegers ohne Arretierung. Diese Mängel waren nicht aufgeführt.

Hier war guter Rat teuer und es galt zu überlegen, wie die Restauierung aussehen sollte.

Ich zerlegte zunächst das Modell, in dem ich den Oberwagen vom Fahrgestell trennte, baute die Reste der zerstörten Achsen und der Lenkung aus, zog die Reifen ab. Der zerbrochene Haken landete im Müll. Die Hydraulikrohre wurden ausgebaut uund von unten angebohrt, damit man die abgebrochnenen Stempel herausdrücken konnte. Dabei stellte sich dann der Schaden heraus.

Nach dieser ersten Sichtung begab ich mich an den PC und forschte im www nach Bildern des Vorbildes und musste auch nicht lange suchen. Die größten druckte ich mir aus um damit bewaffnet mich wieder dem Modell zuzuwenden. Ich entdeckte dabei dass das Modell weder über Rückleuchten noch Blinker noch Scheinwerfer verfügte. Diese sollten aber auf jeden Fall angebracht werden.

Zum Bau einer neuen Lenkung hatte ich keine Lust. Aus diesem Grund entschloß ich mich dem Modell starre Achsen zu verpassen. Grund dafür ist, dass  das Modell als Ladegut für LKW und Eisenbahn verwendet wird, oder auf einem Diorama in Aktion. Die Betriebsanweisungen von Kränen mit Allradlenkung sieht vor, dass diese beim Einsatz im Stand mit Rädern in Geradeausstellung erfolgen soll, um Verbiegungen von Spurstangen und Achsschenkeln zu vermeiden, da beim Einsatz durch Wippbewegungen der Geräte hohe Kräfte wirken, die zu Schäden an der Lenkung führen können.

Was für mich weit aus wichtiger als die Lenkung ist, war das Fehlen einer zweiten Winde, dem Runner, für den Einsatz mit der Auslegerspitze, bzw. einer Umlenkrolle am Auslegerkopf für den Runner. Aus diesem Grund fertigte ich die Aufnahme für den Runner und eine zweite Winde selbst an und baute diese auf den Träger des Gegengewichtes gemäß dem Vorbild auf.

Die Hydraulikstempel mussten ersetzt werden. Dazu machte ich aus einer 3 mm Gewindestange und einer 3 mm Alustange neue Hydraulikstempel. Das rechte Hydraulikrohr wurde um 3 mm gekürzt, Beide Rohre vorsichtig in der Drehbank auf 3,2 mm aufgebohrt und anschließend wieder eingebaut. Die Gewindestange erhielt zum verstellen eine Mutter und am oberen Ende beide eine Aufnahme zur Befestigung am Ausleger.

Um den ersten Schiebling befestigen zu können, wurde ein 2 mm Loch rechts in den Seitengurt des Grundauslegers gebohrt um mit einem 2,5 mm Gewinde und einer ebensolchen Schraube versehen. Jetzt kann der erste Schiebling beliebig verstellt und befestigt werden.

Gemäß den Bildern wurden für die Rückleuchten und die Scheinwerfer Aufnahmen angefertigt und an den Kotflügeln entsprechend positioniert, lackiert und später mit den entsprechenden Einsätzen bestückt. Für die Winden stellte ich neue Kurbeln her, der Haken für den Runner wurde lackiert.

Die Säulen der Stützen erhielten rot-weiße Chevrons.