Das Dilemma

Betrachtet man die Weltgeschichte gibt es fast kein Volk, das mehr über die Jahrtausende hinweg so gedemütigt, geschunden, abgelehnt und mit Pogromen belegt wurde, wie das Volk der Juden.

“Das Existenzrecht Israels bezeichnet das Recht Israels auf Fortbestand innerhalb international anerkannter Grenzen und Schutz vor existenzbedrohenden Angriffen aller Art. Ein solches Recht besitzen nach dem Völkerrecht alle 193 von den Vereinten Nationen (UNO) als Völkerrechtssubjekte anerkannte Staaten.

Rechtsgrundlage von Israels Unabhängigkeitserklärung von 1948 und damit seiner Staatsgründung waren das Völkerbundsmandat für Palästina und der UN-Teilungsplan für Palästina. Seitdem versuchten einige Nachbarstaaten, den Staat Israel mit mehreren Angriffskriegen zu zerstören. Seit dem Waffenstillstand von 1949 bildete die Grüne Linie faktisch Israels Außengrenze. Mit der Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates von 1967 wurde Israels Recht bestätigt, in sicheren, auszuhandelnden Grenzen zu leben. Einige arabische Staaten stimmten der Resolution zu und erkannten Israels Existenzrecht damit an. Bis 2020 erkannten 162 UN-Mitgliedsstaaten den Staat Israel an. Für diese Staatenmehrheit ist die Anerkennung Israels eine notwendige Bedingung für den Aufbau eines lebensfähigen Palästinenserstaates und für dauerhaften Frieden in der Region.

Gegenwärtig lehnen die meisten PalästinenserorganisationenSyrien, der Iran sowie Antizionisten und Antisemiten den Staat Israel ab. Sie weisen die Forderung, sein Existenzrecht anzuerkennen, als Legitimation einer rechtswidrigen Besatzungs- und Annexionspolitik zurück oder verfolgen weiter das Ziel, Israel zu zerstören.”

Quelle der in ”  ” gesetzen Zeilen: Wikipedia

Man muss sich das mal Vorstellen: Schon vor der Staatsgründung Israels kämpften Israelis gegen arabische Guerillakämpfer, ohne das es eine förmliche Kriegserklärung gab, vom 30. November 1947 bis zum 20. Juli 1949, um die Staatsgründung Israels zu verhindern. Ägypten, Jordanien, Syrien und der Irak schmiedeten diese Allianz und bestritten trotz des von der UN getroffenen  Beschlusses das Existenzrecht Iraels. Die Gründung wurde am 14.Mai 1948  vollzogen.  Der Krieg, den Israel militärisch gewann, dauerte bis 20.Juli 1949.

Seit dem gibt es immer wieder eine nicht endende, militärische Auseinadersetzung zwischen Juden und Arabern. Bis heute bestreitet der Irak das Existenzrecht Israels und ist Föderer und Unterstützer der Hisbolla und der Hamas.

In den 70 Jahren meines Lebens habe ich zwei Kriege und mehrere Intifadas und unzählige Anschläge auf das Leben der Israelis und diesen Staat erlebt. Es gibt in Israel keine Familie, die nicht Angehörige durch Krieg, oder Terror verloren hat, zuletzt durch den Überfall am 7. Oktober 2023.

Nein, es wundert mich unter den Umständen nicht, dass Israels Führung nun eine Zerschlagung von Hamas und Hisbolla erreichen will. Mir ist auch klar, dass beide Seiten, Israelis genauso wie Palestinenser, nur ein Bedürfnis haben, in Frieden zu leben. Doch das geht nur, wenn man die Gegensätze überwindet, einander endlich mit seinen Bedürfnissen ernst nimmt und die Bereitschaft mitbringt, auf einander zu zu gehen, mit einander spricht und den Hass und die Gewalt mit Frieden und Liebe und gegenseitigem Respekt und Achtung überwindet.

Über die Jahre ist aber im Gazastreifen eine schwierige Situation entstanden. Die vom IRAK unterstützten Millitzen, die Hamas und Hisbolla, haben in den Zeiten relativer Ruhe mit den irakischen Geldern auch Schulen und Kindergärten, Krankenhäuser und andere humanitäre Einrichtungen errichtet und sich damit das Vertrauen und das Wohlwollen und Rückhalt in der Bevölkerung in Gaza erworben. Da offenbar aber diese Einrichtungen mit dazu genutzt und benutzt wurden und werden, militärische Anlagen zu tarnen und militärisch gegen Israel vorzugehen, ist es unter diesen Bedingungen sehr schwer, die zivile Bevölkerung aus den Auseinandersetzungen von Israelis mit den Terroristen heraus zu halten. Das erklärt auch die vielen Toten unter der Zivilbevölkerung in Gaza.

Es ist keine Frage: Diese Toten sind mit nichts, aber auch gar nichts zu rechtfertigen, vor allem dann, wenn es wie so oft in solchen Fällen, Kinder und andere unschuldige Menschen trifft. Das ist aufs schärfste zu verurteilen. Vor diesem Hintergrund ist jede kleine Chance, zu versuchen Frieden zu schaffen und sich dafür einzusetzen, zu nutzen.

Mich berühren die vielen Toten Palästinenser genauso  wie die vielen im Lauf der Jahre und Jahrzehnte bei Intifada, Terror und Kriegen umgekommenen Juden und Palästinenser, egal ob Kinder oder Erwachse, Frauen, oder Männer. Sie wurden nicht geboren um Kanonenfutter zu sein, sondern dazu, ein wertvolles Glied in Ihrer Gesellschaft zu sein und dort Ihren Platz einzunehmen der Ihnen und Ihrer Begabung entsprach. So ist jeder Tote ein bitterer Verlust auf jeder Seite und jeder Tote ein Toter zu viel, auf beiden Seiten.

Mein Wunsch für diesen Konflikt, wie auch für die Ukraine und all die vergessenen Kriege im Jemen und anderswo ist, dass die Parteien ein Einsehen haben und endlich die Waffen schweigen und die friedlichen Taten und Worte wieder Gehör finden, damit die Welt eine bessere wird, als sie es bisher und jetzt mit diesen Konflikten ist. Dass es geht, beweist das israelisch- palestinensische Orchester!