in den 19??-Jahren baute Wiking ein Baggermodell das nicht über den Handel, sondern nur exklusiv bei Kauf eines Menck Baggers zu bekommen war. Dieses Modell ist heute in verschiedenen Farben und unterschiedlichen Ausführungen auch über den Spielwarenhandel zu bekommen.
Verschiedentlich wird der Maßstab zwischen 1:60 und 1 :87 angegeben. Grund genug für mich mich einmal mehr mit dem Modell und den Menck Vorbildern zu beschäftigen.
Mit der Karosserieform des Oberwagens gab es bei Menck verschiedene Typen. Kommt noch dazu, dass es auch unterschiedliche Unterwagen gab, 4-achsige und 5 achsige Unterwagen.
Da die verschiedenen Typen zwar gleiche Karosserieformen, aber unterschiedliche Größen hatten, ist es gar nicht so leicht den richtigen Typ herauszufinden. Beim Vergleich der Abmessungen bin ich aber auf einen Typ gestoßen von dem ich annehme, dass er wahrscheinlich der Bagger ist, der Pate für das Modell stand. Ich gehe dabei von einem Menck M 250 oder 260 aus. Legt man diese Maße zu Grunde landet man ziemlich genau bei 1:87. Der Verdacht liegt auch deshalb nahe, weil es sich bei dem Bagger um einen Hochlöffelbagger handelt, wie er üblicherweise in der Gewinnungsindustrie im Einsatz war.
Zwar wurden dort auch kleinere Bagger eingesetzt, aber die Schaufel dieses Baggermodells scheint doch eher ein 2,5 cbm-Schaufel als eine kleinere wiederzugeben, wenn man die Maße abnimmt und entsprechend umrechnet. Allerdings, kann ich die Meinung, es handele sich um eine Modell im Maßstab 1:60 nicht teilen. Andere 1:60 Modelle anderer Hersteller sind erheblich größer, als das Wiking Modell. ein Grund mehr die mich vermuten Lässt, dass es sich um ein Modell im Maßstab 1:87 handelt.
Vergleicht man historische Aufnahmen und betrachtet die Größenverhältnisse er auf den Bildern zu beladenden Fahrzeuge mit den des Wiking Modells, neige ich auch hier stark zu der Annahme, dass es sich bei dem vermeintlichen 1:60 Modell um ein Modell im Maßstab 1:87 handelt. Gestützt wird die Tese auch durch die Höhe des Baggers: das Modell hat ein Höhe von 47 mm das entspricht 4,00 m im Original. ein 4 m hoher bagger wäre im Maßsatb 1:60 6,66 cm hoch. Davon ist das Modell weit entfernt.
Zu den Bildern:
Bild 1: Betrachtet man die beiden Bagger für sich, ohne den vom Hersteller genannten Maßstab zu kennen, erscheint der kleinere der beiden für den Maßsatb 1:87 als zu klein und der Größere ein bischen zu groß.
Bild 2: Der im Hintergrund stehende Menck M60 von Siku ist im Maßstab 1:60 und sollte aufgrund der Originalmaße des M 152 im Verhältnis kleiner sein, als der M152 von Wiking, ist aber tatsächlich so gut wie gleich groß, was vermuten läßt, dass der
angegebene Maßstab 1:60 unzutreffend ist.
Bild 3: Vergleicht man die beiden Bagger mit dem relativ kleinen ESPEWE Perlini Muldenkipper im Maßstab 1:87, gewinnt man den Eindruck, dass der vordere M152 zu klein, der hintere aber einigermaßen stimmig sein könnte.
Bild 4: Beide Menck mit dem Wiking Kaelble Muldenkippe. Auch hier wieder der Eindruck: Der hintere Bagger und Muldenkipper passen exakt zu einander. Im Vergleich dazu
Bild 5: Auch hier wirkt der kleine Menck M 152 gegenüber dem Perlini Kipper viel zu klein.
Bild 6: Und zum Schluss auch der Vergleich mit dem M154 von Kibri.
Im Internet findet man einen Menck M 152 mit einem Unterwagen des M 154. Dieser ist mit einer Länge von 4350 mm angegeben. Offenbar waren die beiden Geräte in gewisserweise Kompatibel. Gehen wir von einer ähnlichen Länge des 5-achs Unterwagens des 152 aus so ergibt sich folgendes:
Kleines Menck Modell von Wiking: Länge Unterwagen 38,5 mm 4350 : 38,5 = 1:114,47 , also Maßstab 1:114,47
Großes Menck Modell von Wiking: Länge Unterwagen 58,5 mm 4350: 58,5 = 1: 74,35, also Maßstab 1:74
Beide von Wiking gemachten Maßangaben sind falsch.
Stellt sich die Frage, ob evtl. zumindest für das größere Modell ein größerer Typ ( M251 oder M260) als Vorbild denkbar wäre. Die Länge des 5-achsigen Unterwagens des M 260 beträgt 5200 mm : 87 = 59,67mm. Mit rund 1 mm weniger Länge könnte man evtl. glaubhaft den größeren der beiden Bagger als 1:87 Modell des M 260 einsetzen, auch auf einer H0 Modellbahnanlage.